Nachdem Philipp Öttl beim letzten Rennen in Misano erstmals in die Top-10 eines Weltmeisterschaftslaufs vorgestoßen war, steigerte er sich beim dritten Grand Prix auf spanischem Boden weiter, kämpfte vom Start bis ins Ziel mit den weltbesten Fahrern der Moto3-WM und drehte die schnellste Rennrunde. "Gigantisch", kommentierte sein Vater, der fünffache Grand Prix-Sieger Peter Öttl, den Erfolg.

Mit einem perfekten Start aus der zweiten Reihe gelang Öttl auf Anhieb der Anschluss an die spanischen Überflieger Alex Rins, Maverick Vinales und Alex Marquez, mit denen er mehrere Runden mitfahren konnte, bevor sich das Trio zentimeterweise absetzen konnte. In der zweiten Rennhälfte wehrte sich Öttl dann lange gegen WM-Leader Luis Salom und den portugiesischen Mahindra-Werkspiloten Miguel Oliveira und machte auch dabei eine tolle Figur. Sechs Runden vor Schluss gelang es seinen Gegnern zwar, Öttl auf Platz sechs zu verdrängen. Doch der Bayer gab nicht auf und kämpfte weiter hartnäckig um den vierten oder fünften Platz mit, den er im Finale nur wegen eines weinigen Fehlers bei einer Attacke auf Oliveira verpasste. Doch auch der sechste Platz war Grund genug, den Teenager bei der Rückkehr zur Box nach Kräften hochleben zu lassen.

"Als ich am Anfang den drei Spaniern an der Spitze hinterherfuhr, fiel mir auf, wie präzise sie fahren. Dadurch schonen sie die Reifen etwas mehr und haben am Schluss mehr Reserven. Das zu beobachten, war eine wertvolle Erfahrung; mein Ziel für die Zukunft ist, das ebenso hinzukriegen. Die drei zu halten, ist mir nicht gelungen, doch möglicherweise wäre heute der vierte Platz drin gewesen. Ich bin aber auch sehr happy mit dem sechsten Platz und den zehn Punkten", freute sich Öttl.

Leider habe er im Kampf um Platz vier einen kleinen Fehler gemacht, der ihm den Anschluss an Salom und Oliveira gekostet hat. "Ich wollte Oliveira noch überholen und zog bereits wieder auf die Ideallinie zurück, musste in diesem Moment aber schon wieder bremsen und umlegen für die nächste Kurve. Dabei hat's mich ein bisschen verschlagen, und ich musste weit gehen. Trotzdem sind wir total zufrieden. Das Team hat das ganze Wochenende sehr, sehr gut gearbeitet, mein Motorrad war perfekt."