Das 125cc-Rennen in Valencia hätte das große Spannungs-Highlight werden sollen. Immerhin gab es noch eine Weltmeisterschaft zu vergeben, Verfolger Johann Zarco stand in Reihe eins, Spitzenreiter Nico Terol nur auf Rang neun. Bei einem Sieg des Franzosen hätte Terol mindestens Elfter werden müssen und das Wetter war unbeständig. So gesehen war alles möglich, doch in der dritten Runde waren alle Eventualitäten und Möglichkeiten unwichtig, da Zarco aus dem Rennen stürzte und Terol damit den Titel schenkte.

Ajo nicht böse

Der Franzose hatte gesehen, wie an der Spitze Terols Teamkollege Hector Faubel in Führung lag und sich abzusetzen drohte. Er selbst fuhr hinter Maverick Vinales in der Spitzengruppe mit, doch er übertrieb es, weil er zu früh nach vorne wollte und verlor seine Maschine. Sein Teamchef Aki Ajo war klarerweise traurig, aber nicht böse. "Natürlich ist das erste Gefühl, dass wir alles verloren haben. Wir hatten während des Wochenendes den Eindruck, dass wir noch eine gute Chance haben. Nico sah schon bei den letzten Rennen recht nervös aus und die Bedingungen hier waren schwierig. Johann wusste aber, dass er gewinnen muss, also pushte er und dann kann so etwas passieren", sagte Ajo.

Dadurch konnte das Aspar Team bereits vorzeitig den Titel feiern, den Rennsieg hatte es noch zusätzlich in Aussicht. Denn während die Bedingungen sich verschlechterten, schob sich an der Spitze eine Gruppe aus Vinales, Faubel und Terol zusammen, der nach der Mitteilung über Zarcos Ausfall viel mutiger zu Werke ging. Auch Sandro Cortese war vorne mitgefahren, er stürzte allerdings in Runde zwölf, als er mit Vinales vor sich Faubel hinterher jagte. In Runde 13 hatte sich Terol, der zwischendurch nur auf Rang neun gelegen war, an die Spitze gearbeitet, war damit aber noch nicht durch.

Vinales setzt sich durch

Denn Vinales und auch Faubel hielten dagegen, wobei Terol die Führung vor allem wegen eines Eigenfehlers wieder verlor. Der neue Weltmeister schien danach auch nicht mehr so sicher zu sein und musste wieder abreißen lassen, während Vinales versuchte, Faubel zu brechen. Das gelang ihm auch nach und nach und drei Runden vor Schluss war eine kleine Lücke zu erkennen, die sich immer weiter vergrößerte. Damit hatte dann die auf Besuch befindliche Paris Hilton etwas zu feiern, da Vinales den Sieg nach Hause fuhr. Aspar konnte aber auch mit den Plätzen zwei und drei sowie dem Titel feiern - am Ende schaffte es Terol sogar noch, Faubel Platz zwei wieder abzujagen.

Für Zarcos Ajo-Team blieb Platz vier, diese Position hatte sich Efren Vazquez gesichert, nachdem er Jonas Folger abhängen konnte. Der Deutsche kam als Fünfter über die Linie, Alberto Moncayo, Luios Salom - der in der letzten Runde noch gestürzt war -, Niklas Ajo, Luigi Morciano, und Louis Rossi kamen noch in die Top-10. Punkte gab es noch für Manuel Tatasciore, Marcel Schrötter, Alessandro Tonucci, John McPhee und den Schweizer Giulian Pedone. Kevin Hanus erreichte als 23. das Ziel. Für Cortese bedeutete sein Ausfall, dass er Platz drei in der Weltmeisterschaft noch an Rennsieger Vinales abgeben musste.