Es war ein Lotteriespiel, das Jonas Folger und Marcel Schrötter im 125cc-Rennen auf dem Sachsenring versuchten, es ging aber nicht auf. Auf abtrocknender Strecke starteten sie mit Regenreifen und konnten damit auch die ersten Runden anführen, doch bald wurde es zu trocken und sie fielen zurück. Dadurch konnte sich Marc Marquez nach hartem Kampf mit Pol Espargaro den Sieg sichern. Wie ein Großteil der Konkurrenz waren die Beiden auf Slicks gestartet, da damit zu rechnen war, dass diese Wahl trotz schwieriger erster Runden am Ende die richtige sein würde. Wirklich ausgezahlt hatte sich das aber nur für Marquez, da Espargaro kurz vor dem Ziel stürzte und es Tomoyoshi Koyama und Sandro Cortese dadurch erlaubte, auf das Podest zu kommen.

Beste Unterhaltung

Der Kampf zwischen Marquez und Espargaro bot aber lange beste Unterhaltung. Er stritt mit ihm um die Führung, nachdem sie Folger überholt hatten, dessen Reifen nach etwa fünf Runden nicht mehr die schnelleren waren. Der Spanier wusste genau, er durfte seinen Landsmann nicht ziehen lassen, da Marquez in den Trainings sehr starke Zeiten vorgelegt hatte. Kurz konnte Espargaro in der ersten Rennhälfte auch die Führung übernehmen, doch Marquez konterte schnell und legte dann ein so gutes Tempo vor, dass Espargaro vorerst einmal nur folgte.

In Runde 14 wollte es Espargaro dann aber wissen und griff an, wurde aber schnell wieder von Marquez gekontert. Hinter den Beiden kämpften derweil Randy Krummenacher, Esteve Rabat, Koyama und Bradley Smith um Rang drei, wobei Krummenacher die Gruppe lange im Griff zu haben schien, während dahinter mit Haken und Ösen gekämpft wurde. Der Schweizer wurde aber bald auch mit in die Kämpfe verstrickt, da Rabat ihn überholen konnte.

Cortese schließt auf

Vorne gab auch Espargaro keine Ruhe und ging wieder und wieder an Marquez vorbei, nur um meist auf Start-Ziel wieder gekontert zu werden. Dahinter versuchte Smith derweil, die Gruppe auseinanderzuziehen, doch Krummenacher hielt dagegen. Interessanter wurde die Sache dadurch, dass Cortese auch noch aufschloss. Fünf Runden vor Ende übernahm er dann sogar die Spitze im Kampf um Platz drei und sah angesichts seiner bis dahin gefahrenen Rundenzeiten auch wie der Favorit auf das Podest aus.

Doch die Konkurrenz ließ ihn nicht gewähren, sondern störte und drängte sich wieder an ihm vorbei. Krummenacher wurde das zum Verhängnis, denn er stürzte in Runde 25 und konnte erst nach einiger Zeit wieder auf seine Maschine steigen. Auch an der Spitze passierte Dramatisches, da Espargaro in der gleichen Runde ein wenig auf das Gras kam und stürzte. Zwar versuchte er noch, die Maschine wieder zu starten, musste aber aufgeben. Marquez hatte sogar Glück, dass Espargaro ihn nicht mit abgeräumt hatte.

Wenige im Ziel

Dahinter durfte Deutschland zwei Mal feiern. Koyama kam für das Racing Team Germany auf zwei und Cortese wurde Dritter. Das Nachsehen im Kampf hatten Rabat und Smith, die sich mit vier und fünf zufrieden geben mussten. Johan Zarco, Danny Webb, Efren Vazquez, Sturla Fagerhaug und Daniel Kartheininger kamen noch in die Top Ten. Punkte in dem sturzreichen Rennen gab es noch für den wieder aufgestiegenen Krummenacher, Lorenzo Savadori, Alexis Masbou, Schrötter und den ebenfalls zwischendurch einmal gestürzten Zulfahmi Khairuddin. Lediglich 18 Fahrer sahen das Ziel, darunter nochder mit völlig zerstörten Reifen fahrende Folger und Kevin Hanus, die auf 16 und 18 ankamen. Hanus musste sogar einmal zum Reifenwechsel. Unter den Ausgefallenen waren unter anderem Toni Finsterbusch, Marvin Fritz und Eric Hübsch.

In der WM führt Marquez nun mit 26 Punkten Vorsprung auf Espargaro. Nico Terol ist trotz des verletzungsbedingen Verpassens des Deutschland GP auf Rang drei. 39 Zähler fehlen ihm auf seinen Landsmann an der Spitze. Smith ist mit 52 Punkten Rückstand Dritter.