In einem von vielen Stürzen gekennzeichneten Moto2-Rennen in Le Mans konnte Toni Elias den Sieg einfahren und sich damit die WM-Führung sichern. Platz zwei ergatterte Julian Simon, der seinen Wechsel zu einem Suter-Chassis wohl nicht bereuen dürfte. Nach einem zwischendurch unterhaltsamen Kampf konnte sich Simone Corsi den dritten Platz sichern, er hatte Andrea Iannone niedergerungen.

Wilder Beginn

Besonders hektisch war bereits die Anfangsphase des Rennens. Schon in der ersten Schikane gab es zwei Stürze. Dominique Aegerter und Karel Abraham landeten auf dem Asphalt, konnten aber beide wieder aufsitzen, wobei Abraham kurz darauf in der Box aufgab. Dann gab es eine Durchfahrtsstrafe für Alex Debon, der das Rennen anführte, sich aber eines Frühstarts schuldig gemacht hatte und durch die Strafe weit zurückfiel. In der fünften Runde ging dann das große Stürzen los. Erst erwischte es Yuki Takahashi, der auf Rang vier lag. Axel Pons folgte kurz darauf.

Als nächster legte sich Polesetter Kenny Noyes auf den Hosenboden, er war auf Platz drei gelegen. Ihm folgte Thomas Lüthi in der Sturzliste, der Schweizer konnte aber wieder aufsitzen. Den größten Schock erlebten die Fans in Runde sieben. Jules Cluzel hatte sich gerade erst an die Spitze des Rennens gesetzt und konnte Elias sogar ein wenig davonfahren, nur um kurz darauf den Sieg im Kiesbett zu begraben und damit seine Serie an verfehlten Zielankünften beim Heimrennen am Laufen zu halten. Noch nie hat Cluzel in Frankreich das Ziel gesehen. Dabei hatte er diesmal aber noch Glück, da Xavier Simeon direkt darauf an der gleichen Stelle stürzte und ihn nur knapp verfehlte.

Der WM-Führende im Pech

Weitere Sturzopfer der ersten Runden: Raffaele de Rosa, WM-Leader Shoya Tomizawa, der sich gemeinsam mit Mattia Pasini ablegte und auch noch Alex de Angelis. Tomizawa hatte diesmal gar kein Glück, denn vor dem Abflug mit Pasini war er beinahe schon von De Rosas Sturz abgeräumt worden. Noch schlechter erwischte es De Angelis, er wurde von Simeons Maschine abgeräumt, die nach dem Sturz des Belgiers quer über die Strecke rutschte.

An der Spitze entwickelte sich derweil ein Zweikampf der Rundenzeiten zwischen Elias und Simon um den Sieg sowie ein überholfreudiger Zweikampf zwischen Andrea Iannone und Corsi um Rang drei. Elias hatte nach dem Sturz von Cluzel einige Zeit freie Fahrt gehabt, doch Simon schloss konstant auf und hatte seinen Landsmann kurz nach der Halbzeit direkt vor sich, schien aber nie wirklich eine Gefahr für Elias zu sein. Anders die zwei Verfolger, die ständig die Plätze tauschten und sich so auch daran hinderten, irgendwie Boden auf die Spitze gutzumachen.

Die Entscheidung

Während Hector Faubel sich in der zweiten Rennhälfte auch in die Sturzliste eintrug, schien Elias an der Spitze alles unter Kontrolle zu haben, da Simon zwar knapp hinter ihm war, aber nie in Angriffsposition kam. In Runde 23 hatte Elias Simon dann geknackt, der Aspar-Pilot konnte das Tempo seines Landsmanns nicht mehr mitgehen und musste ihn ziehen lassen. Etwas länger währte das Duell zwischen Corsi und Iannone, da Iannone nicht aufgeben wollte, obwohl Corsi alles versuchte, um ihn abzuschütteln. In der letzten Runde resignierte dann aber auch Iannone und Corsi konnte Platz drei sicher nach Hause fahren.

Platz fünf konnte sich Gabor Talmacsi sichern, der Sergio Gadea hinter sich halten konnte. Ratthapark Wilairot und Fonsi Nieto fuhren auf acht und neun. Ein gutes Rennen zeigte Stefan Bradl nach seinem Pech im Qualifying. Von Startplatz 35 rackerte er sich noch auf Platz neun nach vorne. Er hatte sich gegen Roberto Rolfo, Scott Redding, Yonny Hernandez, Lukas Pesek und Alex Baldolini durchgesetzt, die direkt hinter ihm ins Ziel kamen. Claudio Corti holte den letzten Punkteplatz. Arne Tode landete auf dem 18. Rang, Lüthi konnte nach seinem Sturz noch auf Platz 19 fahren. Aegerter quälte sich als 30. ins Ziel.

Der WM-Stand

In der Weltmeisterschaft führt Elias nun die Wertung an. Er hält bei 63 Punkten und liegt damit 18 Zähler vor Tomizawa, der auf Platz zwei zurückgefallen ist. Corsi ist mit 28 Punkten Rückstand Dritter, Julian Simon liegt weitere sieben Zähler dahinter. Lüthi ist hinter Gadea auf Rang sechs zurückgefallen, auf Simon auf Rang vier fehlen ihm aber nur drei Punkte.