Aus einem Vierkampf wurde eine Solo-Fahrt, dann ein Duell, ein Dreikampf und ein durch einen Sturz entschiedenes Finish. Die Nase vorne hatte in Assen am Ende Hiroshi Aoyama, der davon profitierte, dass ihm Alvaro Bautista ins Heck gefahren war und stürzte. Dahinter stritten sich Marco Simoncelli und Hector Barbera Platz zwei aus, wobei der Spanier die Oberhand behielt. Die Vier hatten echt für beste Unterhaltung gesorgt. Als man noch als Vierergruppe unterwegs war, gab es in jeder Runde Führungswechsel und auch als Dreier-Gruppe wurde gekämpft als wäre die Ziellinie nur mehr wenige Meter entfernt.

Das entscheidende Manöver passierte dann, als die Ziellinie wirklich nur mehr wenige Meter entfernt war. Ende der vorletzten Runde wollte Bautista Aoyama unbedingt überholen, fuhr aber zu dicht auf, hatte etwas zu viel Geschwindigkeit und rammte das Hinterrad des Japaners. Bautista stürzte, Aoyamas Kotflügel war verbogen und rieb am Reifen, er konnte aber zu Ende fahren. Dahinter fiel die Entscheidung bereits drei Runden vor Schluss. Barbera drängte sich ihnen in die erste Kurve hinein, Simoncelli wollte zumachen, da war aber schon der Spanier. Barbera konnte durchziehen, Simoncelli musste in den Auslauf. Zwar konnte der Italiener weiterfahren, Barbera war aber auf und davon.

Jenseits der Top Drei freute sich Aleix Espargaro über Platz vier. Roberto Locatelli, Alex Debon, Karel Abraham, Hector Faubel, Ratthapark Wilairot und Raffaele de Rosa füllten die Top Ten auf. Unglücklich endete das Rennen von Thomas Lüthi, der in Runde elf aus dem Rennen stürzte, nachdem Mattia Pasini vor ihm einen Fehler gemacht hatte und der Schweizer nirgendwohin mehr ausweichen konnte. Lüthi konnte sein Pech nach dem Sturz kaum glauben, gestikulierte auch verärgert in Richtung Pasini, sein Rennen war dennoch vorbei.

In der Weltmeisterschaft hat Bautistas Sturz Aoyama zur Führung verholfen. 13 Punkte liegt er nun vor dem Spanier. Barbera ist mit 26 Punkten Rückstand Dritter, Simoncelli mit 44 Zählern auf Aoyama Vierter.