Die Piloten der Klassen bis 125 beziehungsweise 250 Kubikzentimeter hatten Glück, in den letzten drei Tagen in Estoril. Sie hatten im Gegensatz zu vielen anderen Rennserien in der diesjährigen Vorsaison perfekte Witterungsbedingungen vorgefunden. Wenngleich es am letzten Testtag, am Dienstag, auch etwas windig war. Aber es gab keinen Regen.

Aus deutschsprachiger Sicht verlief Estoril sehr vielversprechend. Der Schweizer Tom Lüthi war einer der eifrigsten Fahrer in der 250er-Klasse, spulte über eintausend Kilometer ab. Der Berkheimer Sandro Cortese konnte konstant schnelle Rundenzeiten in den portugiesischen Asphalt brennen und lag an zwei der drei Testtagen auf dem zweiten Rang.

"Ich bin an drei Tagen 1050 Kilometer gefahren und fühle mich wirklich fit", lieferte Tom Lüthi den Beweis für sein intensives Fitnesstraining im Winter. "Die Vorbereitung hat sehr gut funktioniert und ich habe keinerlei Schmerzen mehr."

"Natürlich waren die Zeiten über die drei Tage nicht berauschend", übte der Schweizer Selbstkritik. "Da muss ganz klar noch etwas kommen. Wichtig ist, dass wir mit unserem Testplan gut durch gekommen sind und in die richtige Richtung arbeiten. Auch die IRTA-Tests werden wir gut nutzen. Ich bin mir sicher, dass ich beim Rennen in Katar unter den Top-Leuten bin."

Sandro Cortese war an allen drei Testtagen der beste Deutsche in der Achtelliterklasse, war zwei Mal zweitschnellster und ein Mal fünfter. Was er sich schon für letztes Jahr hatte vorgenommen, scheint nun wirklich in Angriff genommen zu werden - sein erster Podestplatz. 2008 hatte Cortese einen solchen mehrfach nur ganz knapp verpasst. Wenn seine Estoril-Form kennzeichnend für die bevorstehende Saison gewesen ist, dann darf man getrost großes von ihm erwarten.

"Es war wirklich ein guter Test für mich", freute sich Cortese. "Wir haben nicht auf Rundenzeiten gepocht, sondern versucht, dass Motorrad so hinzubekommen, wie ich es wollte. Dann ging es wie von alleine so schnell. Die Derbi liegt mir, zusammen mit dem Team habe ich an Fahrwerk, Motor und Reifen gearbeitet. Wir konnten unser Testprogramm gut abspulen. Die Zeiten haben bewiesen, dass wir in die richtige Richtung arbeiten. Zudem konnte ich extrem viele Runden fahren - alleine Dienstag waren es 80. Ich fühle mich in meinem neuen Team sehr wohl, wir arbeiten hart und konsequent von morgens bis abends durch, da bleibt mir kaum Zeit. Wichtig ist, dass ich mich jetzt nicht auf meiner Leistung ausruhe und immer dran bleibe."