Marco Simoncelli hatte auf der Auslaufrunde in Mugello viel zu tun. Er musste einige Leute umarmen, einen Burnout machen und sich irgendwie darüber bewusst werden, dass er ausgerechnet bei seinem Heimrennen den ersten Sieg geholt hatte. "Ich bin der glücklichste Mensch der Welt. Es war ein fantastischer Sieg, der erste in der 250er-Klasse und es ist großartig, hier in Italien zu gewinnen", meinte der Gilera-Pilot. Er hatte aber viel Arbeit verrichten müssen, bis es so weit war. Da war in den ersten Runden Alvaro Bautista, der sehr schnell fuhr. "Für mich war es schwer, da dran zu bleiben. Er machte aber einen Fehler und ich konnte die Führung übernehmen."

Die Arbeit war damit aber noch nicht vorbei, denn kurz darauf war Hector Barbera zur Stelle und Simoncelli erlebte einen harten Kampf. "Sein Motor war stärker als meiner. In der letzten Runde wollte ich ihm dann keinen Windschatten geben, aber er war so nahe, dass wir uns berührt haben. Das tut mir sehr leid, aber ich freue mich trotzdem sehr. Es ist fantastisch", sagte der Italiener. Barbera selbst war nach seinem Sturz, der passierte, weil er mit der Bremse bei Simoncellis Maschine eingehakt hatte, einigermaßen frustriert, aber unverletzt.

Wegen des Sturzes traf Alex Debon Platz zwei dann doch etwas unerwartet. "Ich hätte mit diesem Ergebnis nicht gerechnet", sagte der Spanier dann auch. Denn er kennt die Strecke vom Testen zwar gut, hatte während der Trainings aber Probleme mit der Elektronik. "Im Rennen hatte ich dann aber ein gutes Gefühl und das Ergebnis ist toll. Viele Grüße und Dank an alle bei Aprilia, auch wenn sie heute nicht hier sein können. Sie haben tolle Arbeit geleistet", meinte Debon.

Einen besonderen dritten Platz durfte Thomas Lüthi feiern, stieg er doch erstmals in der 250er-Klasse auf das Podest. Dass er gegen Alex Debon Rang zwei verloren hatte, machte ihm da nichts aus. "Es war ein sehr harter Kampf. Ich freue mich sehr über alles. Es war Zeit für das Podest und die vergangenen eineinhalb Jahre waren wirklich ein hartes Stück Arbeit, um hierher zu kommen", erzählte er. Im Kampf gegen Debon hatte Lüthi verschiedene Taktiken probiert. Als er merkte, dass Wegfahren nicht funktioniert, versuchte er hinter ihm zu bleiben und aus dem Windschatten anzugreifen. "Ich hatte in der letzten Runde aber leider einen kleinen Fehler und hab ihn nicht mehr erwischt. Ich bin aber trotzdem Dritter. Danke an das Team."