Eine Wiederholung von Jerez wollte Alvaro Bautista in Estoril vermeiden. Deswegen fuhr er das Rennen in Portugal von der Spitze, ließ Marco Simoncelli hinter sich keine Chance und holte souverän den Sieg. Sieben Sekunden hatte der Spanier am Ende Vorsprung auf seinen Unfallgegner von Jerez. Simoncelli sorgte als Zweiter immerhin für den ersten Podestplatz eines Gilera-Fahrers in der 250er-Klasse. Er musste am Schluss allerdings noch zittern.

Denn am Ende kam Mika Kallio noch sehr nahe und auf der Ziellinie gab es eine Berührung zwischen den beiden, weswegen sie ein wenig diskutieren mussten. Bevor Kallio aber an Simoncelli ankam, hatte der Italiener ein einsames Rennen. Denn nach dem Start waren Kallio, Mattia Pasini und Yuki Takahashi in einer Gruppe mit einigem Rückstand unterwegs. Auch Hiroshi Aoyama war mit dabei. Der fünfte Fahrer, der zunächst um Rang drei mitfuhr, Alex Debon, verabschiedete sich in Runde vier in den Kies.

Die Strecke hatte zu Beginn immer noch ein paar wenige feuchte Stellen und der Spanier könnte einer davon zum Opfer gefallen sein. Die verbliebenen Vier lieferten sich dafür viele Runden einen spannenden Kampf, wobei die Aprilia auf der Gerade den Vorteil zu haben schien und die KTM in den Kurven gut lag. Takahashi hing sich mit seiner Honda einfach an.

Kurz vor Halbzeit bekriegten sich vor allem Pasini und Aoyama, weswegen sich Kallio vorne ein wenig absetzen konnte. Takahashi versuchte derweil, Problemen aus dem Weg zu gehen. Pasini und Aoyama schlossen trotz Kallios Flucht nach vorne keinen Frieden, weswegen der Finne mehr und mehr Richtung Horizont verschwinden konnte. Stattdessen schlichen sich Thomas Lüthi und Julian Simon von hinten an. Dass Takahashi dann auch noch in den Kampf Pasini vs. Aoyama eingriff, kam den Verfolgern nur gelegen.

Neun Runden vor Schluss war die Lücke geschlossen und Lüthi begann sich in der Gruppe gleich nach vorne zu arbeiten. Innerhalb einer Runde hatte er sich von Rang sieben auf vier nach vorne gefahren und wollte sich auch gleich absetzen. Nach und nach gelang ihm das auch, da hinter ihm weiter mit dem Messer zwischen den Zähnen gekämpft wurde. In der 21. Runde brachte der Kampf Pasini zu Sturz, nachdem er sich mit Aoyama beharkt hatte. Er konnte zwar weiterfahren, stürzte dann aber noch einmal, womit es ganz vorbei war. Beim zweiten Sturz versagte die Vorderbremse des Italieners, weswegen er heftig abflog. Glücklicherweise blieb er bei dem Ausritt aber unverletzt.

Lüthi konnte in weiterer Folge sicher den vierten Platz nach Hause fahren und es blieb noch der Kampf zwischen Takahashi und Aoyama. Den konnte der KTM-Pilot für sich entscheiden, womit Aoyama auf fünf und Takahashi auf sechs landete. Kallio arbeitete sich in den letzten Runden noch an Simoncelli heran, musste am Ende nach Kontakt aber eben mit Platz drei vorlieb nehmen. Hinter Takahashi fuhren noch Julian Simon, Hector Barbera, Hector Faubel und Lukas Pesek in die Top Ten.

In der Weltmeisterschaft führt Kallio trotz Platz drei in Estoril. Der Finne hält nun bei 57 Punkten. Mattia Pasini hält bei 45 Zählern und ist Zweiter. Hector Barbera kann sich mit 39 Punkten über WM-Platz drei freuen. Yuki Takahashi und Alvaro Bautista sind mit 37 beziehungsweise 35 Zählern auf vier und fünf.