Während sich Jorge Lorenzo am Samstag erwartungsgemäß die Pole Position für das Rennen der 250er-Klasse auf Phillip Island sichern konnte, gab es unglücklicherweise auch einen unschönen Zwischenfall. Roberto Locatelli stürzte rund 20 Minuten vor Ende des Qualifyings nach einem Highsider schwer, wurde danach auch noch etwas von seiner Maschine getroffen und blieb verletzt liegen. Daraufhin musste die Session durch eine rote Flagge unterbrochen werden, bis der verletzte Italiener abtransportiert werden konnte. Wie schwer sich Locatelli verletzt hat, war bislang nicht zu erfahren, er musste jedenfalls mit einer Trage abtransportiert werden und wurde sofort in die Clinica Mobile zu einer ersten Untersuchung gebracht.

Roberto Locatelli stürzte schwer, Foto: loca.it
Roberto Locatelli stürzte schwer, Foto: loca.it

Locatelli hatte in diesem Jahr bereits einen schweren Unfall. In Jerez kam er von der Strecke ab und stürzte in eine Begrenzung, wobei er sich alle Knochen im Gesicht brach, das Schlüsselbein erneut brach, eine Lungenquetschung erlitt, sich einen offenen Bruch des linken Knöchels zuzog und eine schwere Gehirnerschütterung davontrug. Soweit es zu erkennen war, war Locatelli nach dem aktuellen Sturz aber ansprechbar und Dr. Claudio Costa von der Clinica konnte sich sogar ein Lächeln abringen, als er mit ihm sprach. Sollte Locatelli am Sonntag starten können - was unwahrscheinlich erscheint - dann würde er von der 13. Position ins Rennen gehen.

Auf der Strecke wurde nach dem Unfall weiter um die besten Startplätze gerungen oder besser gesagt, um jene Plätze hinter Lorenzo, der wieder einmal eine Klasse für sich war. Dabei gab es auch ein paar weitere Ausritte, die aber alle relativ glimpflich verliefen. So fanden sich unter anderem Alex de Angelis, Ratthapark Wilairot, Hiroshi Aoyama und Hector Barbera in der Wiese oder im Kies wieder. Lorenzo am nächsten kam eben jener Barbera, der sich mit rund neun Zehnteln Rückstand auf den Spanier den zweiten Platz sicherte. Er musste nach der Session aber auch zu einer Untersuchung ins Medical Centre, nachdem er kurz zuvor nach einem Surz bei hoher Geschwindigkeit die Unfallstelle aus eigener Kraft verlassen konnte. Alvaro Bautista und Alex de Angelis fanden knapp dahinter auch noch den Weg in die erste Reihe.

In Reihe zwei werden sich Marco Simoncelli, KTM-Pilot Hiroshi Aoyama, Andrea Dovizioso und Thomas Lüthi aufstellen. Der Schweizer verschaffte sich damit eine einigermaßen gute Ausgangsposition für Sonntag. Auf Lorenzo verlor Lüthi rund 1,3 Sekunden. Die zweite KTM mit Mika Kallio auf dem Fahrersitz wird vom elften Startplatz ins Rennen gehen. Um den Finnen herum stehen noch Julian Simon, Shuhei Aoyama und Yuki Takahashi in der dritten Reihe. Bei Kiefer Racing konnte Dirk Heidolf das Ergebnis des Freitags nicht ganz halten. Der Deutsche fiel vom 14. Platz des Freitags auf Platz 17 zurück. Alex Baldolini wird das Rennen aus der 19. Position starten.