Jorge Lorenzo weiß, wie man feiert. In Misano verkleidete er sich nach seinem Sieg als Ritter, indem er in der Auslaufrunde eine Rüstung anzog. Auch auf dem Siegerpodest erschien er in diesem Outfit und genoss es sichtlich, die spanische Hymne zu hören. Allerdings fehlte ihm dort ein Fahrer, denn er hätte sich gewünscht, dass er Andrea Dovizioso auf der Strecke und nicht durch einen Defekt besiegt. "Ich hätte es gerne gesehen, dass er ins Ziel kommt. Er ist ein sehr guter Fahrer und ich kämpfe gerne gegen ihn. Aber so ist eben der Rennsport. Ich bin in Donington und Mugello gestürzt. Jetzt konnte ich wieder gewinnen und ich freue mich sehr über den Sieg", sagte er bei der Pressekonferenz nach dem Rennen.

Da Lorenzo vorne nicht mehr gefordert wurde, konnte sich Hiroshi Aoyama hinter ihm die schnellste Rennrunde sichern. "Es war ein hartes Rennen. es war sehr heiß und wellig", meinte der KTM-Pilot danach. So war er nach dem Start auf Platz sechs oder sieben - so genau wusste er das nicht mehr - und fand sich mit dem Setup seiner Maschine überhaupt nicht zurecht. "Es wurde aber besser, auch mit den Reifen. Deswegen ging es dann schneller und ich konnte zur Gruppe vor mir aufschließen." Dort brauchte er aber einige Zeit, bis er sich durchgearbeitet hatte. Als es ihm dann gelungen war, ging es Richtung Platz zwei. "Ich kam zwar nicht mehr ganz nach vorne, aber der zweite Platz ist toll. Danke an das Team, sie haben eine sehr gute Arbeit geleistet."

Auch Hector Barbera war bester Laune, nachdem er wieder einmal auf das Podest klettern konnte. Er war sogar so gut drauf, dass er Jorge Lorenzos Hand schüttelte, was sich einige davor gar nicht vorstellen konnten. Denn während des Rennens schien ihre Rivalität wieder aufzuflammen, als sie sich bei Überholmanövern recht ärgerliche Handzeichen zuwarfen. Doch nach Platz drei dachte Barbera an nichts mehr davon. "Es war ein sehr schweres Rennen. Gestern hatten wir nicht viel Zeit auf der Strecke. Die Maschine fühlt sich aber viel besser an als zuletzt. Ich konnte zwar nicht voll angreifen, aber auf das Podium fahren", erzählte er. Ganz so einfach sei das aber nicht für ihn gewesen, da er sich am Ende gegen Thomas Lüthi und Alex de Angelis wehren musste, erklärte er weiter. "Die haben voll angegriffen. Das Podest ist aber sehr gut für das Team. Hoffentlich geht es so weiter."