Tom Lüthi macht im Kampf um die Moto2-WM 2019 wieder Boden auf den Gesamtführenden Alex Marquez durch! Nach einem starken Rennen unterliegt der Schweizer beim Japan-GP in Motegi nur knapp im Zweikampf gegen Valentino Rossis Halbbruder Luca Marini. Marquez sieht die Zielflagge nach einem harten Rennen als Sechster.

Moto2 Motegi 2019: Die Schlüsselszene

Nach einer starken Anfangsphase führt Lüthi lange Zeit das Rennen an. Marini attackiert ihn in der vorletzten Runde erfolgreich und kann sich danach ein klein wenig absetzen. Lüthi verbremst sich in der letzten Runde - die endgültige Entscheidung beim Japan-GP in Motegi.

Moto2 Motegi 2019: Der Rennfilm

Start: Marini holt sich den Holeshot und führt vor Fernandez und Baldassarri. Nagashima muss nach technischen Problemen vor dem Start von ganz hinten losfahren und stürzt zusammen mit Tulovic in Kurve 1. Lowes ist nach Kollision mit Binder schon draußen.

1. Runde: Die Top-10 nach einer Runde: Marini, Fernandez, Baldassarri, Chantra, Lüthi, Marquez, Navarro, Schrötter, Lecuona, Bezzecchi.

2. Runde: Fernandez verbremst sich in Kurve 5, Baldassarri und Chantra gehen vorbei. Marquez kämpft sich derweil wieder an Lüthi vorbei. Beide verlieren ausgangs der letzten Kurve nach einem Marquez-Rutscher eine Position an Navarro. Bulega stürzt in Kurve 9.

4. Runde: Lüthi geht in Kurve 10 wieder an Marquez vorbei, der kontert sofort wieder. Aegerter hat sich inzwischen in die Top-20 nach vorne gekämpft.

5. Runde: Lüthi ist jetzt Fünfter und wieder an Marquez vorbei, dahinter liegen Schrötter und Navarro. In Kurve 10 kommen sich Lecuona und Vierge ins Gehege.

6. Runde: Baldassarri wagt einen ersten Angriff gegen Marini, beide haben sich schon ein klein wenig von ihren Verfolgern abgesetzt. Schrötter greift Marquez an, der kontert aber wieder. Aegerter ist jetzt 15. und damit in den Punkten.

7. Runde: Lüthi schnappt sich Fernandez in Turn 5 und ist damit Vierter.

8. Runde: Der Nächste, bitte: Lüthi überholt jetzt auch Chantra, die Lücke nach ganz vorn ist ebenfalls geschlossen. Marquez verbremst sich in Turn 10, Schrötter schlüpft durch. Der WM-Leader kontert aber sofort wieder, Schrötter verliert noch zwei Plätze an Martin und Navarro.

9. Runde: Lüthi attackiert Baldassarri in Kurve 9 erfolgreich, P2 für den Schweizer! Marquez presst sich in Turn 11 an Fernandez vorbei, Martin zieht mit. Dahinter lässt Schrötter Navarro wieder hinter sich. Gardner scheidet nach Sturz in Turn 9 aus.

10. Runde: Martin überholt jetzt Marquez in Kurve 7 - P5 für den KTM-Piloten. Schrötter schnappt sich direkt dahinter Fernandez in Kurve 9.

11. Runde: Lüthi übernimmt in Kurve 9 die Führung! Auch Baldassarri versucht es gegen Marini, scheitert aber. Dahinter gehen Martin und Marquez an Chantra vorbei. Die Top-3 haben sich schon ein wenig abgesetzt.

12. Runde: Chantra fällt jetzt auch hinter Schrötter, Fernandez, Navarro und Bezzecchi zurück. Aegerter auf der 14, Raffin auf der 21, Öttl auf der 23.

13. Runde: Schrötter nimmt Marquez in Kurve 10 P5 ab.

14. Runde: Navarro überholt Fernandez in Kurve 9 für P7. Bezzecchi muss sein Bike nach Defekt in Kurve 3 abstellen.

15. Runde: Vorne ist aus dem Drei- ein Zweikampf geworden: Lüthi und Marini haben sich abgesetzt, Baldassarri fährt relativ einsam als Dritter. Marquez fällt jetzt hinter Navarro zurück, kontert aber wieder.

16. Runde: Navarro quetscht sich in Kurve 9 wieder an Marquez vorbei. Schrötter verbremst sich in Kurve 10 und fällt hinter beide Spanier zurück. Aegerter auf der 13, Raffin auf der 20, Öttl auf der 22.

18. Runde: Pasini stürzt in Kurve 9.

20. Runde: Im Kampf um P3 wird es nochmal spannend: Martin kommt Baldassarri immer näher. Vorne hängt Marini immer noch Lüthi im Nacken.

21. Runde: Führungswechsel! Marini überholt Lüthi in Kurve 7 wieder. Dahinter hat Martin in Turn 9 einen Weg vorbei gefunden an Baldassarri.

22. und letzte Runde: Marini kann sich ein wenig von Lüthi lösen. Nach einem Verbremser in Kurve 11 ist der Kampf endgültig entschieden. Schrötter muss nun Bastianini und Fernandez ziehen lassen.

Ziel: Marini gewinnt vor Lüthi, Martin, Baldassarri und Navarro. Marquez wird Sechster vor Bastianini, Fernandez, Schrötter und Manzi. Die letzten Zähler gehen an Di Giannantonio, Binder, Chantra, Aegerter und Locatelli.

So lief es für die Deutschen und Schweizer

Aus deutscher Sicht war Motegi nur für Marcel Schrötter eine Reise wert. Er beendet trotz der Auswirkungen seiner Verletzung das Rennen in den Top-10. Philipp Öttl fährt ein blasses Rennen, Lukas Tulovic scheidet früh aus.

Thomas Lüthi hält seine WM-Hoffnungen mit Platz zwei am Leben. Jubeln darf aus Schweizer Sicht auch Dominique Aegerter, er reist mit zwei Punkten für Platz 14 aus Japan ab. Jesko Raffin geht leer aus. Mehr zu den deutschen und Schweizer Piloten hier:

Moto2 Motegi 2019: Reaktionen vom Podium

1. Luca Marini (Sky VR46): "Ich war von Anfang an sehr schnell. Vielleicht habe ich die Pace ein wenig zu sehr gemanagt. Aber wegen der Reifen wollte ich eben ein wenig langsamer fahren. Als Tom vorbeigegangen ist, musste ich mehr pushen und schauen, in welchem Zustand die Reifen dann am Ende sind. Hinter ihm konnte ich den Reifen gut managen und durch den Windschatten an ihm dran bleiben. Am Ende war ich ein wenig schneller. Ich wollte nicht in der letzten Runde überholen, dann wäre es schwierig geworden."

2. Thomas Lüthi (Dynavolt Intact GP): "Es war ein langer Weg, bis wir wieder hierher zurückgekommen sind. Das Team hat sehr hart gearbeitet, das war keine leichte Zeit. Zurück auf dem Podium zu sein, ist einfach großartig. Im Rennen war ich zunächst weit hinten, und dann gab es die Zweikämpfe mit Marquez. Er war sehr aggressiv und wollte unbedingt seine Position halten. Da haben wir ein wenig verloren. Aber danach hatte ich einen guten Rhythmus und wollte mir die Jungs einen nach dem anderen schnappen und eine Lücke herausfahren. Dabei habe ich aber meine Reifen ein wenig zu sehr beansprucht. Luca ist da ein wenig vorsichtiger gewesen. Aber ich bin auch mit dem zweiten Platz sehr happy."

3. Jorge Martin (Red Bull KTM Ajo): "Ich kann es nicht fassen. Wir haben das ganze Wochenende gut gearbeitet und die Pace war da. Im Rennen konnte ich alles geben. Am Anfang hatte ich ein paar Probleme, aber dann wurde es immer besser und ich konnte einige Fahrer überholen. Baldassarri einzuholen war echt schwer, ich bin da einige sehr schnelle Runden gefahren. Nach dieser Saison haben wir dieses Podium verdient, hoffentlich geht es so weiter."

Moto2 Motegi 2019: Die Lehren des Rennens

  • Thomas Lüthi ist wieder erster Verfolger von Alex Marquez
  • Die WM wird kein Selbstläufer für den Spanier
  • Luca Marini kommt immer besser in Schwung