Sonntag, 05. Juni

Jonas Folger (7.): Ein Start von Rang zwölf war für Jonas Folger natürlich nicht die beste Ausgangsposition, dennoch macht der Deutsche das Beste aus der Sache. Im Gegensatz zu Teamkollege Sandro Cortese fuhr Folger das Rennen zu Ende, auch wenn es ihm wie allen anderen Piloten nach dem Tod Luis Saloms alles andere als einfach fiel. Am Ende des Rennens verwandelte Folger den 12. Startplatz in einer siebten Rang und damit neun WM-Punkte. Damit ist Folger in Barcelona der schnellste, deutsche Fahrer gewesen.

"Es war eines der härtesten Wochenenden seit Langem, speziell wegen dem, was am Freitag passiert ist. Wir sind alle in Gedanken bei Luis gewesen, auch während des Rennens. Ich konnte schnell einen Rhythmus aufbauen. Die Ausgangsposition war natürlich nicht ganz optimal, aber wir haben das Beste daraus gemacht. Wir sind ins Ziel gekommen und haben Punkte mit nach Hause genommen. Die vorangehenden letzten zwei Rennen waren sehr schwierig für uns, daher sind die Punkte heute sehr wichtig gewesen. Als nächstes kommen wir nach Assen, zu einer Strecke, die mir gut gefällt. Ich freue mich darauf und ich glaube, wir können gut an die heutigen Fortschritte anknüpfen."

Marcel Schrötter (10.): Auch Marcel Schrötter war in Barcelona schnell unterwegs. Zwar konnte er seine gute neunte Startposition bis Rennende nicht halten, sicherte sich aber immer noch einen Platz in den Top-10 und damit sechs WM-Zähler. Geschlagen wurde er aus deutschsprachiger Sicht damit nur von Folger und Tom Lüthi.

"Im Generellen geht dieser zehnte Platz in Ordnung. Gleichzeitig muss ich aber sagen, dass ich nicht restlos zufrieden bin. Ich will natürlich besser abschneiden, als Zehnter zu werden. Es war aber erneut ein schwieriges Wochenende, da insgesamt betrachtet unsere Pace nicht wirklich gut war. Andererseits habe ich aber im Qualifying eine gute Leistung abgeliefert. In dieser Session haben wir wirklich einen guten Job gemacht. Doch sobald der Reifen abbaute, in etwa nach vier, fünf Runden, waren wir zu langsam. So schaut die Realität aus. Diesbezüglich müssen wir uns noch mehr anstrengen, um etwas zu finden, sowie auch ich selbst an mir arbeiten muss, damit ich endlich mit dem harten Reifen besser umzugehen verstehe. Vor allem wenn er bereits abgefahren ist. Als Team müssen wir einen Schritt machen, um bei derartigen Bedingungen konkurrenzfähiger zu sein."

Sandro Cortese (DNF): Cortese wurde in Barcelona vom Pech verfolgt. Schon zu Beginn des Rennens spürte der Deutsche, dass etwas an seinem Motorrad nicht stimmte. Zwei Runden später kam dann die Ernüchterung: Kühlerschaden. Mit 18 Runden auf der Uhr musste Cortese in die Box zurückkehren und das Rennen aufgeben.

"Ich hatte von Anfang an bemerkt, dass irgendetwas nicht stimmte, weil ich schon leichte Spritzer abbekam. Nach zwei drei Runden wurde es zunehmend unfahrbar. Mein Visier und die Windschutzscheibe waren komplett mit Flüssigkeit verwischt. Ich bin dann fast übers Hinterrad gestürzt, weil Wasser auf den Reifen gelangt war. Mehr kann ich dazu leider nicht sagen, außer, dass uns das natürlich nach vieler harter Arbeit wieder zurückgeworfen hat. Es war ein schweres Wochenende, wir haben Luis verloren. Jetzt können wir nur weiter nach vorne schauen und auf keinen Fall aufgeben!"

Jonas Folger wurde in Barcelona Siebter, Foto: Tobias Linke
Jonas Folger wurde in Barcelona Siebter, Foto: Tobias Linke

Samstag, 04. Juni

Marcel Schrötter (9.): Mit einer schnellen Runde im Qualifying überraschte Marcel Schrötter das deutsche Zuschauerfeld mit einem neuten Rang. Damit ließ der Deutsche seine Landsmänner Sandro Cortese und Jonas Folger hinter sich und ist somit am Sonntag der beste deutsche Starter.

"Ich denke, wir haben heute ein gutes Teamergebnis mit Axel auf P6 und ich als Neunter der Startaufstellung erzielt. Natürlich wäre es mir lieber, wenn die Reihenfolge umgekehrt wäre. Wir hatten gestern erneut einen schwierigen Start in das Wochenende und dann passierte auch noch das tragische Unglück mit Luis. Es war nicht einfach heute gefasst zu bleiben. Doch am Ende haben wir es wieder geschafft etwas zu finden, um ein, zwei schnelle Runden zu fahren. Wir haben dafür auch hart gearbeitet. Doch wir müssen uns nun auf die Race-Pace konzentrieren. Mit diesen Reifen ist das allerdings nicht einfach, da wir uns mit abbauenden Grip sehr schwer tun."

Sandro Cortese (10.): Nur knapp musste sich Cortese Landsmann Schrötter geschlagen geben. Gerade einmal 0.031 Sekunden fehlten dem Dynavolt-Piloten auf den Neuntplatzierten. Damit hat es Cortese gerade noch in die Top-10 geschafft und startet in den Katalonien GP aus der vierten Startreihe.

"Man versucht, so schnell wie möglich zu fahren, aber es ist sehr schwer, das Unglück von gestern zu verdauen. Luis war ein guter Kollege und wir sind immer, egal in welcher Kategorie, zusammen auf der Strecke gewesen. Wenn so etwas passiert, ist es schwierig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und befreit zu fahren. Dennoch habe ich heute versucht, meine Konzentration aufrecht zu halten. Es war schwer und ich bin heute Morgen wieder weggerutscht. Auch das neue Streckenlayout macht es nicht einfacher. Der letzte Sektor ist sehr unangenehm zu fahren. Dennoch werden wir morgen alles geben, um von Startplatz zehn das Beste rauszuholen."

Jonas Folger (12.): Bald-MotoGP-Pilot Folger musste in der Qualifying-Session mächtig Federn lassen. Während es Kollege Schrötter sogar in Reihe drei schaffte, startet Folger am Ende von Reihe vier ins Rennen. Seine Chancen auf den Moto2-Titel sinken damit immer mehr. Allerdings fehlen ihm auf Polesetter Zarco nur 0.893 Sekunden.

"Ich tue mir sehr schwer mit dem neuen Streckenabschnitt und finde keinen Rhythmus. Meiner Meinung nach war es die richtige Entscheidung, auf dem abgeänderten Layout zu fahren, aber für uns macht es das natürlich schwieriger. Es ist ziemlich eng und man muss sogar kurz in den ersten Gang schalten, was in der Moto2 sehr ungewöhnlich ist. Es sieht ganz danach aus, dass wir etwas mehr Gewicht aufs Vorderrad bringen müssen, da ich momentan hinten zu viel Grip habe und dadurch vorne die Linie nicht halten kann."

Jonas Folger startet in den Barcelona GP von Rang 12, Foto: Intact GP
Jonas Folger startet in den Barcelona GP von Rang 12, Foto: Intact GP

Freitag, 03. Juli

Jonas Folger (3.): Für Jonas Folger endeten beide Sessions mit dem dritten Platz. Am Vormittag wurde er von Takaaki Nakagami und Johann Zarco geschlagen. Bevor die Session am Nachmittag durch den schweren Sturz von Luis Salom unterbrochen wurde, lag Folger erst auf den zweiten, dann auf dem dritten Rang. Nachdem auch Teamkollege Sandro Cortese stürzte, holte sich Franco Morbidelli die Bestzeit und verdrängte damit die beiden Deutschen auf die Ränge zwei und drei. Nachdem die Session erst unterbrochen und dann ganz abgebrochen wurde, blieb Folger auf dem dritten Platz hängen.

Sandro Cortese (11.): Für Cortese begann der erste Trainingstag wenig erbaulich, steigerte sich aber am Nachmittag. Im FP1 wurde Cortese nur 15, in der zweiten Session führte der Deutsche das Training aber gleich zu Beginn an. Mit einer 1:47.277 ging er in Führung, crashte aber mit 36 Minuten auf der Uhr in Kurve zehn. Danach kam Cortese in die Box zurück und Morbidelli nutzte die Gunst der Stunden, um sich auf die Spitzenposition zu setzen. Kurz darauf stürzte Salom schwer, damit wurde Cortese am Nachmittag Zweiter.

Marcel Schrötter (19.): Marcel Schrötter beendete den ersten Trainingstag der Moto2-Piloten auf dem 19. Rang. Am Vormittag schaffte er es nur auf den 23. Platz und schlug aus dem deutschsprachigen Lager nur Jesko Raffin und Robin Mulhauser. Am Nachmittag lief es bis zu Saloms Crash wesentlich besser. Nachdem die Session abgebrochen wurde, fand sich Schrötter auf dem neuten Rang wieder. In der Gesamtwertung nach Tag eins macht dies trotzdem nur einen 19. Rang.