Jonas Folger hat es geschafft. In seinem 19. Moto2-Rennen lachte er endlich vom obersten Treppchen und hatte beim Abspielen der deutschen Hymne auf dem Siegerpodest in Katar sogar Tränen in den Augen.

Unmittelbar nach dem Rennen wurde er von seinen Emotionen übermannt. "Ich kann es nicht glauben", sagte Folger. "Ich bin so glücklich, dass ich es gar nicht ausdrücken kann. Als ich im Ziel war, habe ich einfach nur losgeschrien. So richtig werde ich das erst glauben, wenn ich morgen aufwache."

Nervös nach Führung

Folger hatte erst wenige Runden vor Schluss die Führung von Johann Zarco übernommen, den ein technischer Defekt lahm legte. "Ich weiß nicht, was bei Johann los war. Ich habe einfach meine Chance genutzt, aber die letzten fünf Runden waren ganz schön lang", führte der Sieger aus.

"Nachdem ich die Führung übernommen hatte, war ich ganz schön nervös. In so einer Position war ich ja noch nie", gestand Folger. "Ich bin konzentriert geblieben, konnte meinen Rhythmus halten und das Rennen bis zum Ende durchziehen."

Der Zweitplatzierte Xavier Simeon konnte nur in der Anfangsphase mit Folger mithalten. "Ich hatte einen guten Start und bin hinter Folger hergefahren, dann bekam ich aber technische Probleme und bin abgerissen. Ich habe keine Ahnung, was los war", so der Belgier.

Lüthi überrascht von Podium

Da der lange in Führung gelegene Zarco gegen Ende immer weiter zurückfiel, durfte eine große Kampfgruppe sich Platz drei ausfahren. Das beste Ende für sich hatte dabei Tom Lüthi. "Das ist eine große Überraschung", gestand er. "Aber ich habe niemals aufgegeben und das ist die richtige Devise in der Moto2."

"Dabei hatte ich gar keinen guten Start und war gleich in der ersten Kurve viel zu weit außen. Aber die Pace war danach in Ordnung. Lange Zeit konnte ich aber nicht überholen, weil mir das Gefühl für die Front gefehlt hat." Am Ende legte Lüthi aber wieder seinen Killerinstinkt an den Tag und hielt den von hinten heranrasenden Rookie Alex Rins um 0.079 Sekunden hinter sich.

Damit mischen nun mit Folger und Lüthi ein Deutscher und ein Schweizer vorne mit, während die Titelaspiranten Sam Lowes und Tito Rabat nach dem Auftakt mit null Punkten da stehen.