Mit einem ungefährdeten Moto2-Sieg in Termas de Rio Hondo hat WM-Spitzenreiter Tito Rabat seine Vormachtstellung nicht nur eindrucksvoll untermauert, sondern noch weiter ausgebaut. Nach seinem Start-Ziel-Sieg liegt der Mark-VDS-Pilot nun 28 Punkte vor Teamkollege Mika Kallio in der WM-Wertung. Auch im Rennen war die Führung nie gefährdet. 2,1 Sekunden vor Xavier Simeon und 3,7 Sekunden vor Luis Salom passierte Rabat die Ziellinie.

Rabat gesteht Konzentrationsschwierigkeiten

Von einem leichten Erfolg will der Spanier jedoch nichts wissen: "Das Rennen war sehr schwer und es gab viele Faktoren und Unbekannte, die es für mich trotz der scheinbar deutlichen Führung unheimlich spannend machten." So ging Rabat von verschiedenen Reifenstrategien bei den Topfahrern aus, weswegen er sich nie sicher sein konnte, ob nicht doch noch ein später Angriff auf ihn gestartet wird.

Mit der eigenen Wahl der Pneus zeigt er sich jedoch sehr zufrieden. "Ich hatte überhaupt gar keine Probleme von Anfang bis Ende. Es war nur schwer, die Konzentration das ganze Rennen über perfekt aufrecht zu erhalten. Letztlich habe ich es geschafft, keine Fehler gemacht und mit einem guten Rhythmus von Anfang bis Ende gewonnen.

Simeon von bisheriger Misere mental beeinflusst

Der Belgier Xavier Simeon zeigt sich über das beste Ergebnis seiner Moto2-Karriere hoch erfreut, räumt jedoch ein, dass nicht mehr möglich war. "Ich habe natürlich versucht, Tito einzuholen, aber ich habe dann gegen Ende gemerkt, dass die Lücke doch zu groß ist und den zweiten Rang dann lieber sicher nach Hause gebracht." Nach bisher zwei Rennen ohne Punkte und einem großen Fehler in Austin, der ein starkes Ergebnis verhinderte, sei er zudem verunsichert gewesen - und deshalb Risiko-scheu.

Auch Zweifel begleiteten Simeon während des Rennens: "Ich wusste nicht, ob ich mein Tempo von Beginn bis Ende halten kann und vor allem nicht, ob die Reifen am Schluss nicht doch noch mächtig abbauen. Das Reifenmanagement war aber top und ich konnte das ganze Rennen über konstant meinen Rhythmus fahren. Ich bin unheimlich glücklich über den zweiten Platz."

Salom mit indirekter Kritik an 'Rüpel' Corsi

Moto2-Neuling Luis Salom konnte sein Glück nach seiner ersten Podestplatzierung in der höheren Klasse kaum fassen: Es fühlt sich so gut an, ich kann es gar nicht glauben. Ich habe es geschafft, die ganze Zeit ruhig zu bleiben, auch als ich hinter Simeon und Corsi nur auf Rang vier lag." So habe er ruhig auf seine Chance gewartet, statt mit viel Risiko die Piloten vor ihm anzugreifen - eine Strategie, die sich letztlich auszahlte.

Ich habe gegen Ende sehr gut aufgeholt und war dann deutlich schneller als Corsi, weswegen ich leicht überholen konnte", verrät Salom. Zuvor war der Italiener durch wiederholt harte Manöver gegen mehrere Piloten negativ aufgefallen, weswegen Salom zunächst vor einem harten Zweikampf zurückschreckte. "Mir war es tatsächlich lieber, erst einmal hinter ihm zu bleiben und auf meine Chance zu warten. So habe ich heute zum Glück alles richtig gemacht."