Randy Krummenacher musste sich am vergangenen Dienstag einer Not-Operation an den gebrochenen Fingern der rechten Hand unterziehen. Nach dem bösen aussehenden Sturz während des Warm Ups beim Deutschlang-GP auf dem Sachsenring konnte der Draufgänger zwar das Rennen bestreiten, doch eine gründliche Untersuchung bei seinem Vertrauensarzt Prof. Dr. Nagy an der Uniklinik Balgrist brachte das wahre Ausmaß der Verletzung zu Tage.

Krummenacher hoffte eigentlich die Verletzung ohne Eingriff verheilen lassen zu können. Bei der Kollision mit einem Gegner und dem unvermeidlichen Sturz erlitt er allerdings Brüche und Quetschungen am Gelenk des rechten Zeige- und Mittelfingers, die eine Operation erforderten und mittels Transplantation von Knochenstücken von der Speiche rekonstruiert wurden. Die Not-Operation erfolgte bereits am vergangenen Dienstag und verlief auch sehr erfolgreich. Der 23-jährige Zürcher Oberländer musste allerdings immens starke Schmerzen ertragen, doch mittlerweile arbeitet Krummenacher mit dem Ziel bis zum nächsten Rennen Mitte August in Indianapolis wieder einsatzfähig zu sein hart daran, mit Therapien die Beweglichkeit wieder zu erlangen, bevor in der kommenden Woche die eigentliche Rehabilitation beginnt.

Krummenacher: "Bei einer nochmaligen Untersuchung der gebrochenen Finger wurde das tatsächliche Ausmaß der Verletzung festgestellt. Wegen Quetschungen an den Gelenken des Zeige- und Mittelfingers war eine Operation unumgänglich. Beide Gelenke mussten rekonstruiert werden. Für beide Bruchstellen wurden Knochenteile von der Speiche abgetragen und mit zwei Titanschrauben an den Gelenken fixiert. Von dem her war es ein sehr komplizierter Eingriff, der übrigens von meinem Vertrauensarzt Prof. Dr. Nagy in der Uniklinik Balgrist in Zürich durchgeführt wurde. Dr. Nagy hat mich auch schon zuletzt am Kahnbein operiert. An dieser Stelle möchte ich auch gleich ein riesengroßes Dankeschön an ihn und seine Crew ausrichten, da diese Not-OP sofort nach der Untersuchung am vergangenen Dienstag durchgeführt wurde. Die Operation verlief sehr erfolgreich, nämlich dass alles nahezu wie neu aussieht, und Dr. Nagy konnte genau das umsetzen, was er sich vorgenommen hatte.

Ich musste danach eine Nacht im Krankenhaus bleiben, weil ich enorme Schmerzen hatte, was allerdings bei Fingerverletzungen normal ist, da sich in den Fingern sehr viele Nerven befinden. Jedenfalls brauche ich mir wegen bleibender Schäden keine Sorgen zu machen. Schade ist nur, dass ich jetzt mehr Auszeit nehmen muss, als ich mir für die Sommerpause vorgenommen hatte. Denn vorerst kann ich nicht mehr tun, als mit leichten Übungen die Beweglichkeit wieder erlangen, bevor dann die Reha nach dem Entfernen der Nähte Mitte der kommenden Woche richtig beginnt. Davon erwarte ich mir einen Riesenschritt und dann geht die Vorbereitung für die zweite Saisonhälfte richtig los. Im Moment sind beide Finger noch dick geschwollen, aber mit Kühlen sind schon Therapien möglich.

Obwohl es aus meiner Sicht eine äußerst schmerzhafte Prozedur war, bin ich im Nachhinein froh, dass ich Dr. Nagy aufgesucht habe, und dass ich mich nun voll nach vorne orientieren kann. Ich bin zuversichtlich, dass ich bis zum Rennen in Indianapolis wieder fit bin, selbst wenn die Bruchstellen noch nicht 100 Prozent verheilt sein werden. Aber zumindest werden diese zu diesem Zeitpunkt soweit stabilisiert sein, dass ich ungehindert Vollgas geben kann! Natürlich wäre ein Sturz dort nicht unbedingt hilfreich für den Heilprozess, aber nach diesem heftigen Abflug auf dem Sachsenring habe ich sowieso nicht vor wieder zu stürzen. Im Nachhinein betrachtet war es für das Vertrauen gut, dass ich am Sachsenring das Rennen fahren konnte und nach diesem Unfall nicht ohne in die lange rennfreie Zeit zu gehen. Ich freue mich schon jetzt darauf, wenn es Mitte August in Indy weitergeht!"