Sandro, wie groß ist die Vorfreude auf das Heimrennen?
Sandro Cortese: Die Freude ist natürlich riesig! Man fährt ja bloß einmal im Jahr in Deutschland und am Sachsenring herrscht sowieso immer eine besondere Stimmung. Die ganze Atmosphäre ist toll, denn so nahe sind die Zuschauer wohl an keiner anderen Strecke der Welt am Geschehen dran. Es ist immer etwas Besonderes daheim zu fahren, dass ich in diesem Jahr auch Botschafter des Rennens bin, ist natürlich eine Extraportion Motivation. Ich freue mich mit der neuen Moto2-Maschine dort erstmals anzutreten.

Heimrennen, Sieger im letzten Jahr in der Moto3, Renn-Botschafter - wie stressig wird das Wochenende für dich abseits der Strecke?
Sandro Cortese: Wir haben einen gut eingeteilten Zeitplan und schon im Vorfeld genug organisiert, damit wir das Wochenende genießen können.

Es werden wieder hunderttausende Fans am Ring sein, du hast sogar eine eigene Fantribüne. Was willst du deinen Fans am Wochenende zeigen?
Sandro Cortese: Nüchtern betrachtet bleibt mein Ziel weiterhin zu lernen und konzentriert zu arbeiten. Dann kommen auch die guten Resultate. Ich freue mich zwar vor heimischem Publikum zu fahren, aber auf der Rennstrecke selbst geht es zu wie auf jeder anderen auch. Ich werde versuchen, das Wochenende zu genießen, aber das Ziel sind wieder Punkte. Ein guter Startplatz wird wichtig sein, wobei die Zeitabstände wohl noch knapper ausfallen werden als zuletzt in Assen.

Ein Sieg, der unvergessen bleibt: Sachsenring 2012, Foto: Milagro
Ein Sieg, der unvergessen bleibt: Sachsenring 2012, Foto: Milagro

Wie sehr schwingen die Erinnerungen an deinen Sieg im Vorjahr noch mit?
Sandro Cortese: Dieser Sieg vor heimischem Publikum bleibt natürlich unvergessen - nicht nur bei mir, auch bei den Zusehern. Dieses Jahr wird es für natürlich sehr schwierig, da annähernd wieder heran zu kommen. Ich versuche am Wochenende einfach dort anzuknüpfen, wo wir in Assen aufgehört haben.

Wie motivierend wirkt die heimische Kulisse tatsächlich?
Sandro Cortese: Das macht sich schon positiv bemerkbar - in der Einlaufrunde oder im Warmup sieht man überall die deutschen Fahnen. Das beflügelt einen dann schon sehr.

Wie geht es dir momentan mit deinem angeschlagenen Arm?
Sandro Cortese: Sehr gut! Ich habe in den vergangenen Tagen viel an Physio- und Ergotherapie gemacht und habe viel Zeit beim Arzt verbracht. Ich bin zuversichtlich, dass am Wochenende keine Probleme auftauchen werden.

Ist die angedachte Operation damit vom Tisch?
Sandro Cortese: Das wird sich erst am Wochenende herausstellen. Ob es wieder Probleme geben wird, kann ich ja erst beim Fahren feststellen.

Konnte schon eine konkrete Ursache gefunden werden?
Sandro Cortese: Das hat wahrscheinlich alles mit der Umstellung von Moto3 auf Moto2 zu tun. Ich habe in der letzten Woche aber sehr intensiv in Richtung Muskelerholung gearbeitet, damit er sich schneller auflockert. Im Training muss ich auch noch schauen, dass ich ein wenig umstelle, sobald die Schmerzen kommen. Es ist aber gut, dass solche Sachen gleich im ersten Jahr auftauchen, weil wir ohnehin noch in einigen Bereichen lernen müssen, was wir besser machen können.

Wie bist du mit deiner persönlichen Leistung in den letzten Rennen zufrieden?
Sandro Cortese: Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden. In Assen hätte ich mir zwar ein wenig mehr erhofft, aber da ging eben nicht mehr. Ich bin aber einer von den besten Rookies und es wird von Rennen zu Rennen besser.