Wer sich noch an das Moto2-Rennen in Katalonien in diesem Jahr erinnert, der wird wissen, was dort zwischen Marc Marquez und Pol Espargaro vorfiel. Dort hatte Marquez Espargaro in einer Kurve die Tür zugemacht und der Pons-Pilot war zu Sturz gekommen. Zunächst gab es für Marquez eine Strafe, die wurde wieder aufgehoben. Dagegen wurde vom Pons-Team Einspruch eingelegt, der blieb erfolglos, der Einspruch bei der nächsten Instanz wurde schließlich wieder zurückgezogen. Nun konnte sich Espargaro in Aragon gegen Marquez durchsetzen und sah das als kleine Wiedergutmachung für sich. Mit seinem Landsmann konnte er im Parc Fermé sogar die Hand schütteln.

"Es ist unglaublich, das ist toll", sagte Espargaro. "Ich war 2010 hier in der 125cc-Klasse Erster und es ist großartig, das zu wiederholen. Montmelo [Katalonien] war ein Desaster, hier gab es jetzt die Revanche und ich habe 25 Punkte. Ich möchte dem Team und allen danken. Ich war gestern bei ihnen und wir hatten eine kleine Party. Sie sagten mir, wir müssen immer stark sein und ich soll mein Bestes geben. Das mache ich jetzt bis zum Finale in Valencia. Ich will noch viele Punkte holen, um Marc vielleicht noch abzufangen."

Das ist Racing

Marquez wird sich aber nicht so einfach abfangen lassen. Der WM-Führende weiß, dass er nicht mehr weit bis zum Titel hat. 48 Punkte liegt er aktuell vorne und deswegen konnte er auch mit Platz zwei gut leben, wobei ihm der Sieg nicht unrecht gewesen wäre. "Ich habe 100 Prozent gegeben, ich wollte unbedingt gewinnen. Am Ende habe ich aber hart mit Andrea [Iannone] gekämpft und viel Zeit verloren. Das war unterhaltsam und das ist Racing, da gibt jeder 100 Prozent. Wenn ich mir das Wochenende ansehe, dann sind die 20 Punkte wichtig, denn die WM ist jetzt am wichtigsten. Daher muss ich ruhig bleiben und in den nächsten Rennen stark sein. Das wird wichtig. Ich freue mich, denn diese Strecke brachte uns am Wochenende viele Probleme und die 20 Punkte sind am Ende recht gut", sagte Marquez.

Nicht nur recht gut sondern sehr gut fand Scott Redding seinen dritten Platz, denn er war erst vor rund einer Woche am rechten Arm operiert worden, weil er dort mit Karpaltunnel-Syndrom kämpfte. Dementsprechend schwierig war das Rennen auch für ihn. "Es war sehr hart, als ich zunächst nach hinten durchgereicht wurde. Als ich den Rhythmus hatte, wollte ich einfach nur kämpfen - auch gegen die Schmerzen. Ich habe alles probiert. Ich wurde vor acht Tagen operiert und habe das Wochenende einfach nach und nach angegangen. Das Podest im Rennen war toll, gegen Iannone war es eng, aber das ist Racing. Ich habe einfach nur hart gekämpft wie jeder andere auch; ich muss ein paar Erfolge haben."