Spannung pur - das verspricht die Moto2 auch im Jahr 2012. Das Auftaktrennen in Katar unterstrich diesen Anspruch ein weiteres Mal. Besonders die viel diskutierten Überholmanöver des späteren Siegers Marc Marquez gegen Tom Lüthi sorgten für Aufregung. "Ich möchte keinen Streit mit einem anderen Fahrer, besonders nicht mit einem, der für den gleichen Hersteller fährt und ich denke, dass er es verstanden hat", sagte Marquez, der wie der Schweizer Lüthi für sein Verhalten nachträglich noch eine Verwarnung der Rennleitung erhalten hat.

Trotz seines Erfolges will Marquez sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen. "Wir kommen glücklich und motiviert nach Jerez. Der Sieg in Katar gibt uns viel Sicherheit, aber wir sind auch gewarnt vor dem Druck alles richtig zu machen vor den spanischen Fans", sagt Marquez, dessen jüngerer Bruder Alex sein Grand Prix Debüt mit einer Wild Card in der Moto3 feiern wird.

Gute Erinnerungen an Jerez hat in Bezug auf die Vorsaison-Tests auch das Marc VDS Racing Team um Scott Redding and Mika Kallio. Nach Platz sechs für Redding und zehn für den Finnen Kallio in Katar wollen beide Piloten nun einen weiteren Sprung nach vorn machen. Podiumserfahrung hat zumindest Kallio mit einem Sieg in der 250er Klasse 2008 und einem Top-Ergebnis aus der 125er-Klasse auf dem 4,42 Kilometer langen Kurs im Südwesten Spaniens bereits sammeln können.

"Nach Katar waren wir alle etwas enttäuscht. Das Ergebnis war nicht das, was wir erwartet hatten. Aber das müssen wir jetzt vergessen und uns auf das kommende Rennwochenende konzentrieren", sagte Kallio. Er wisse, dass sein Team ein gutes Basis-Set-Up entwickelt hat und mit unter die Top 5 fahren kann.

Auch Kallios Teamkollege Scott Redding sieht eine vordere Platzierung in greifbarer Nähe. "Durch die zahlreichen Tests, die wir in Jerez absolviert haben, ist der Kurs für jeden wie eine Heimstrecke. Ich denke, dass die Zeiten an der Spitze enger beieinander sein werden als je zuvor", sagt Redding, der sich in Katar nur knapp Lüthi geschlagen geben musste. Neben dem Schweizer sollte man in Jerez auch fest mit dem Zweit- und Drittplatzierten des Saisonauftakts - Andrea Iannone und Pol Espargaro – rechnen. Bradley Smith und Toni Elias blieben ebenfalls noch hinter den Erwartungen zurück.

Auch für den deutschen Piloten Max Neukirchner soll Jerez positive Momente mit sich bringen. Der Sachse hatte beim ersten Saisonrennen in Katar zwar einen guten Speed, aber nach seinem Sturz in der Qualifikation viel Pech. Dass er mit Kiefer Racing durchaus eine Rolle spielen kann, zeigte der gute sechste Startplatz im Nachtrennen.

Sein Potenzial unter Beweis stellen will in Jerez auch Gino Rea. Nach einem enttäuschenden Saisonauftakt nutzte der Brite die Zeit mit seinem Team Federal Oil Gresini, um in Suzuka gemeinsam mit Moriwaki an der MD600 zu arbeiten. "Schlechter als in Katar hätte es nicht laufen können, das neue Chassis hat einfach nicht gepasst. Auch Jerez ist nicht unbedingt mein Lieblingskurs, aber ich kenne ihn bereits aus den Tests und kann mich so von der ersten Runde an auf das Setup konzentrieren", sagt Rea.