Beim Großen Preis von Frankreich in Le Mans steht Stefan Bradl von Viessmann Kiefer Racing nach dem ersten Trainingstag der Klasse Moto2 auf der "provisorischen" Poleposition. Provisorisch daher, weil heute lediglich nur freie Trainings gefahren wurden die für die Startaufstellung unerheblich sind. Stefan Bradl und sein Team setzten auch erst am Ende des Tages eine Zeit, die von keinem anderen Fahrer mehr unterboten wurde. Aber man wird sich auf dieser Leistung nicht ausruhen. Denn man ist sich durchaus bewusst, dass auch die Gegner noch eine Schippe mehr auflegen können.

Nachdem es im ersten Training am Vormittag, bedingt durch eine Ölspur, eine längere Unterbrechung gab, konzentrierte man sich am Nachmittag auf die Reifen und deren Haltbarkeit über die Distanz. Dazu probierte man diverse Einstellungen am Fahrwerk und ging erst zum Ende hin mit neuen Reifen auf die Strecke. Dass dies der richtige Weg war zeigte die Zeit, die Stefan auf den Asphalt zauberte. Wurde bis kurz vor dem Ende eher im Bereich von tausendstel Sekunden um die Spitze gekämpft, legte der Zahlinger in seiner schnellsten Runde gleich mal vier Zehntel zwischen sich und seine Gegner. Dies wurde von dem Schweizer Tom Lüthi noch etwas verkürzt, aber die erste Position behielt Stefan Bradl.

"Wir haben heute ein paar Dinge probiert, speziell in der Balance mit dem Vorderrad. Das hatte dann nicht so funktioniert und wir gingen wieder auf die vorherige Einstellung zurück", klärte Stefan Bradl auf. "Aber vor allem sind wir sehr viel mit gebrauchten Reifen gefahren. Als ich dann am Ende einen neuen Satz abholte hat es dann "geklingelt". Aber ich denke da ist schon noch was möglich und für die endgültige Poleposition müssen wir schon noch ein paar Zehntel finden. Im Großen und Ganzen läuft es ganz gut und morgen wird es sicher sehr, sehr eng werden in der Zeitenliste."

"Es sah zwar so aus, dass Stefan absichtlich bis zum Schluss mit seiner schnellsten Zeit gewartet hätte, aber dafür gibt es eine einfache Erklärung: Wir haben die ganze Zeit nur Reifen gespart und Stefan ging erst in den letzten acht Minuten mit einem frischen Satz auf die Strecke", stellte Teamchef Stefan Kiefer klar. "Wir haben beide Mischungen ausgiebig getestet wie sie sich über die Distanz verhalten und dann kam zum Ende noch ein neuer Satz drauf. Da merkte man dann auch direkt, dass das noch ein paar Zehntel gebracht hat."