Team Interwetten Paddock Moto2-Pilot Thomas Lüthi beweist auch im dritten Motorrad-Grand Prix des Jahres Weltklasse. Der 24-jährige Schweizer aus Oberdiessbach führte das erste freie Training zum Großen Preis von Portugal phasenweise an und sicherte sich am Ende mit elf Tausendstelsekunden Rückstand auf den Japaner Yuki Takahashi den zweiten Platz. Kurz vor dem Start des zweiten freien Trainings am Nachmittag setzte dann ein leichter Nieselregen ein. Bei trügerischen Bedingungen mit einer halbnassen Piste verzichtete Lüthi ebenso wie die Mehrheit des Moto2-Feldes auf unnötige Risiken und blieb in der Box.

"Es war eine wilde Qualifikation! Ich bin raus und habe sofort Druck gemacht, weil ich große schwarze Wolken am Himmel sah und fürchtete, es werde bald zu regnen anfangen. In der ersten Kurve war die Strecke leider noch etwas feucht, und deshalb ist das Vorderrad eingeklappt und ich bin gestürzt. Ich habe den Lenker nicht losgelassen, deshalb blieb das Motorrad zum Glück unbeschädigt. Ich bog den Bremshebel gerade, fuhr sofort weiter und war auf Anhieb schneller als zuvor", resümierte Lüthi.

Er ergänzte: "Das war wichtig, denn es hat mir ein gutes Gefühl und den nötigen Vortrieb gegeben. Leider herrschte dann viel Verkehr auf der Strecke, der mich immer wieder aufgehalten hat. Ganz zum Schluss kam ich nochmals zu einem Reifenwechsel an die Box, fuhr daraufhin die schnellste Runde und wollte anschließend nochmals zulegen, hatte aber wieder Verkehr und musste abbrechen. Doch der zweite Platz ist okay. Gemessen daran, was in diesem Abschlusstraining alles passiert ist, ist dieser Startplatz in der ersten Reihe ein unglaubliches Ergebnis. Unsere Pace fürs Rennen stimmt, wir sind voll dabei, und mein Gefühl fürs Rennen morgen ist richtig gut!"

Sein Cheftechniker Alfred Willecke äußerte zur Qualifikation: "Nach der guten Performance im ersten und dritten Training lag die Pole Position in Reichweite. Der Stefan Bradl hatte auf seiner letzten Runde jedoch einen guten Windschatten, und das hat wahrscheinlich die Zehntelsekunde ausgemacht, die uns am Ende gefehlt hat. Fürs Rennen sind wir trotzdem sehr zuversichtlich. Wir haben über die ganzen Trainings hinweg im Wesentlichen dran gearbeitet, noch mehr Grip am Hinterrad zu finden – und ich denke, dass wir tatsächlich eine kleine Verbesserung erzielen konnten!"

Teammanger Terrell Thien ergänzte: "Unser Ziel, wieder in die erste Startreihe vorzustoßen, haben wir erreicht. Natürlich hätten wir uns die Pole Position gewünscht, doch das hat leider nicht geklappt. Wir lagen in der letzten Runde vor Stefan Bradl, und anhand der Sektionszeiten schien klar zu sein, dass es nicht reichen würde für ihn. Doch dann hatte er einen super-guten Windschatten auf der Geraden und holte so das entscheidende Zehntel. Gratulation von unserer Seite – morgen werden wir versuchen, die Reihenfolge umzudrehen!"