Ist es normalerweise Anthony West, der im Regen zur Bestform aufläuft, so war es am Freitagmittag in Estoril Scott Redding, der die Konkurrenz im Nassen stehen ließ. Das Wasser stand an mehreren Orten der Strecke und das Geläuf war denkbar schwierig, in 2:04.031 Minuten konnte der Brite Regenspezialist West aber dennoch um 1,617 Sekunden auf Platz zwei verweisen. Wie schwierig es war, zeigte Redding allerdings auch, denn er war einer von zahlreichen Fahrern, die aufgrund der Bedingungen zu Sturz kamen. Dem Briten passierte es, als er am Ende der Session unterwegs zu einer neuen Bestzeit war.

Hinter MZ-Pilot West auf Rang zwei konnte Kenan Sofuoglu, der an den letzten beiden Rennwochenenden bei Technomag-CIP die nach Shoya Tomizawas Tod verwaiste Maschine übernimmt, mit Platz drei aufhorchen lassen. Der Supersport-Weltmeister 2010 hatte rund zwei Sekunden auf Reddings Bestzeit verloren. Weniger Glück hatte dafür sein Teamkollege Dominique Aegerter. Er kam kurz vor Session-Ende schwer zu Sturz und schien sich dabei am rechten Bein verletzt zu haben. Am Ende lag der Schweizer auf Rang 13.

Weiter vorne reihten sich hinter Sofuoglu Hector Faubel, Gabor Talmacsi und Toni Elias auf den Positionen vier bis sechs ein. Moto2-Weltmeister Elias zählte auch zu den Sturzopfern, blieb aber unverletzt. Den Rest der Top Ten füllten Sergio Gadea, Xavier Simeon, Thomas Lüthi und Roberto Rolfo. Keinen ernsthaften Versuch einer Zeitenjagd unternahm Stefan Bradl, der am Ende auf Position 22 landete, dafür aber nicht im Kies lag. Neben den bereits genannten hatte es noch Axel Pons und Jules Cluzel auf den Hosenboden geworfen, sie schienen einigermaßen in Ordnung zu sein.