Im Training noch mit einer Glanzleistung auf den dritten Startplatz gefahren, hatte Stefan Bradl zwar einen guten Start, aber schon in der ersten Kurve musste er einem anderen Fahrer ausweichen um einen Sturz zu vermeiden. Dies kostete ihn wertvolle Plätze.

In der zweiten Runde passierte ihm dann beim Anbremsen einer Kurve ein "Verschalter" und er landete im Zwischenleerlauf zwischen zwei Gangstufen. Dadurch hatte er keine helfende Motorbremse und versuchte die überschüssige Geschwindigkeit durch noch stärkeres Bremsen abzubauen, was nicht gelang und er stürzte.

"Was soll man da sagen?", fragte der Deutsche. "Mir ist beim Herunterschalten vom 4. in den 3. Gang der Zwischenleerlauf hineingerutscht und ich hatte keine Motorbremse mehr." Den daraus entstehenden Überspeed versuchte er mit noch härterem Bremsen zu kontrollieren, aber es genügte nicht und er stürzte. "Schon in der ersten Kurve berührte mich der Dominique Aegerter und ich musste einen weiteren Bogen fahren. Dadurch konnten natürlich einige andere Fahrer durchschlüpfen und ich verlor wichtige Plätze."

Teamchef Stefan Kiefer zog kein gutes Fazit. "Das war natürlich ein extrem enttäuschendes Wochenende", sagte er. "Nach einem super Qualifying von Stefan ein weiterer Sturz, irgendwie bekommen wir es nicht los. Es soll wohl im Moment nicht sein. Wir hatten jetzt das fünfte Rennen und noch keines lief richtig rund. Das ist zwar hart, aber wir schauen trotzdem weiterhin nach vorne."

Von Anfang an gehandikapt

Sein Teamkollege Vladimir Leonov konnte sein Rennen auf dem 29. Platz beenden, wobei es bis kurz vor dem Rennen danach aussah, dass er es vielleicht gar nicht aufnehmen könne. Nach einem Sturz im Warmup arbeiteten seine Mechaniker fieberhaft bis zur letzten Sekunde, um noch rechtzeitig vor dem Start die Boxenausfahrt verlassen zu können. Unter diesen Umständen war der 29. Platz für den Russen ein kleiner Erfolg.

"Unter den Umständen die ich im Rennen hatte, muss ich klar sagen: Ich bin soweit zufrieden", bestätigte er. "Klar, der 29. Platz ist nicht das was ich mir sonst vorstelle. Trotz des Sturzes im Warmup und der tollen Arbeit meiner Mechanikercrew konnte ich wenigstens starten." Dann musste er auf der technischen Seite mit dem Vorlieb nehmen, was er noch hatte und das sei nicht optimal gewesen. "Ich kämpfte das komplette Rennen nicht nur mit meinen Gegnern, sondern auch mit meinem Motorrad. Ungefähr zur Rennmitte machte ich dazu noch einen Fahrfehler, was mich auch zusätzliche Zeit kostete."

Stefan Kiefer war schon mit dem Training des Russen nicht zufrieden. "Vladimir hatte im Training nicht überzeugt", kritisierte er. "Das Rennen beendete er dann zwar auf dem 29. Platz, aber die Hauptsache für ihn ist, dass er eine weitere Zielankunft vorweisen kann."