Am Wochenende startet die Intercontinental GT Challenge (IGTC) mit dem 12-Stunden-Rennen von Bathurst in die Saison 2020. Aus dem GT3-Sport ist alles vertreten, was Rang und Namen hat: Die Nennliste führt 39 Fahrzeuge von zwölf Herstellern auf. Mehr als 120 Piloten werden am australischen Langstreckenklassiker teilnehmen.

2019 gewannen Dennis Olsen, Dirk Werner und Matt Campbell den IGTC-Auftakt. Der Norweger Olsen ist in diesem Jahr nicht am Start. In seiner Abwesenheit haben nur der frühere DTM-Pilot Werner und Campbell die Möglichkeit, ihren Triumph zu verteidigen. Dies kann jedoch nicht beiden gelingen: Werner und Campbell sind auf unterschiedlichen Fahrzeugen genannt. Beide Porsche 911 GT3 R werden von Absolute Racing eingesetzt.

"Bathurst ist immer ein besonderes Erlebnis. Als Vorjahressieger an den Start zu gehen, wird toll. Ich freue mich darauf, mir gemeinsam mit den beiden jungen Teamkollegen Thomas (Preining) und Matteo (Cairoli) das Fahrzeug zu teilen", blickt Werner voraus.

Campbell bestreitet das Rennen gemeinsam mit den beiden Franzosen Mathieu Jaminet und Patrick Pilet. Während Pilet zum ersten Mal in Bathurst antritt, hat Jaminet dort noch eine Rechnung aus dem vergangenen Jahr offen: "Wir lagen bis kurz vor Rennende in Führung, konnten den Sieg aber nicht ins Ziel bringen. Das wird dieses Jahr hoffentlich anders."

Das letztjährige Sieger-Team Earl Bamber Motorsport schickt nun Laurens Vanthoor, Craig Lowndes und den Teamchef Earl Bamber ins Rennen. Für den früheren Le-Mans-Sieger steht fest: "Als Fahrer wird es wie immer großartig sein, mit Laurens zusammenzuarbeiten. In Amerika konnten wir letztes Jahr viele Erfolge feiern. Wir freuen uns beide sehr darauf, mit Craig eine Legende in unserem Team zu haben. Er ist der erfolgreichste Bathurst-Fahrer im Feld."

Der australische Superstar Lowndes hat den Langstreckenklassiker zweimal gewonnen. Hinzu kommen sechs Siege, die er bei der australischen Supercars Meisterschaft auf der Strecke errungen hat.

Audi geht mit Bathurst-Debütanten an den Start

Porsche-Konkurrent Audi peilt am Mount Panorama den vierten Gesamtsieg nach 2011, 2012 und 2018 an. Neu im Team ist Mirko Bortolotti, der kürzlich in den Kader der Audi-Sport-Fahrer aufgenommen wurde. Er wird ebenso wie Mattia Drudi sein Debüt in Bathurst geben. Bortolotti hat mit Garth Tander und Christopher Mies ebenso zwei erfahrene Piloten an seiner Seite wie Drudi, der sich mit Kelvin van der Linde und Markus Winkelhock den Audi R8 LMS GT3 des Team Valvoline teilt.

Letzter Mercedes-Sieg mit Schneider

Mercedes wartet seit 2013 auf einen Sieg in Bathurst. Damals gewann DTM-Rekord-Champion Bernd Schneider gemeinsam mit Thomas Jäger und Alex Roloff. Mercedes bringt in diesem Jahr drei Fahrzeuge aus dem Kundensport-Programm und drei Fahrzeuge mit erweiterter Werksunterstützung an den Start.

"Für uns wird es darum gehen, gut ins Wochenende zu kommen und eine gute Fahrzeugabstimmung für den neuen Mercedes-AMG GT3 zu finden, der zwar jede Menge Test- und Entwicklungs-Kilometer abgespult hat, in Bathurst aber seinen ersten Renneinsatz mit der aktuellen Balance of Performance-Einstufung des IGTC-Promoters SRO absolviert", erklärt Maximilian Buhk, der im vergangenen Jahr Zweiter wurde. Er wird das Rennen mit Felipe Fraga und Raffaele Marciello in Angriff nehmen.

Der vierfache Bathurst-Teilnehmer weiß, worin die Herausforderungen bei dem Rennen liegen: "Du kommst hin, die Strecke baut zu Beginn ganz wenig Grip auf, und dir wird wieder klar, wie schwierig diese Piste ist und wie nahe die Leitplanken stehen. Hier zu fahren ist einfach eine riesige Herausforderung, die einem Rennfahrer alles abverlangt. Deswegen lieben wir alle diese Strecke so!"

BMW ist nach Daytona-Sieg im Aufwind

BMW konnte anders als die deutschen Mitbewerber noch keinen Sieg in Bathurst einfahren, seit GT3-Sportwagen zugelassen sind. In diesem Jahr geht der Autobauer aus München anders als im Vorjahr mit nur einem M6 GT3 an den Start. Augusto Farfus, Nick Catsburg und Chaz Mostert sitzen hinter dem Steuer des von Walkenhorst eingesetzten Fahrzeugs. Farfus und Mostert gewannen am vergangenen Wochenende das 24-Stunden-Rennen in Daytona mit einem BMW M8 GTE in der GTLM-Klasse.

"Es ist großartig, für das 12-Stunden-Rennen nach Bathurst zurückzukehren - umso mehr, nachdem ich am vergangenen Wochenende meinen ersten Sieg in Daytona feiern durfte", sagt der Australier Mostert. "Auch wenn Bathurst ein Langstreckenrennen ist, entwickelt es sich letzten Endes doch zu einem Sprint. Und das ist wirklich aufregend. Wir haben mit Bathurst noch eine Rechnung offen."

Neben den deutschen Herstellern sind auch Lamborghini, Bentley, Nissan, Ferrari, Honda, McLaren, Aston Martin und Ford (Invitational Class) in der Bathurst-Teilnehmerliste zu finden. Nissan, Ferrari und McLaren trugen sich in der Vergangenheit in die Siegerliste ein.

Die 12 Stunden von Bathurst starten am Sonntagmorgen um 05:45 Uhr (19:45 Uhr MEZ). In Deutschland können Fans das Rennen ausschließlich im Live-Stream verfolgen. Eine TV-Übertragung gibt es hierzulande nicht.