Spätes Rennpech verhindert Giorgio Maggis zweiten Klassensieg in der Asian Le Mans Series. Beim 3-Stunden-Rennen in Buriram, Thailand sahen Giorgio und sein Team Avelon Formula Asia bis zuletzt wie die sicheren Sieger in der CN-Klasse aus. Ein technischer Defekt am 255 PS starken und 540 Kilogramm leichten WOLF 2-Liter-Rennwagen sorgte in der Schlussphase für einen vorzeitigen Ausfall. In der Klassenmeisterschaft behält der 18-jährige Luzerner nach drei von vier Rennen weiter die Führung.

Ihr seid in Thailand nur knapp am zweiten Klassensieg in Folge vorbeigeschrammt. Was war passiert?
Giorgio Maggi: Nach unseren ersten 58 Runden deutete alles auf den nächsten Klassensieg hin. Wir lagen in Führung, doch leider verlor mein Teamkollege Denis Lian in der Schlussphase ein Rad. So musste er das Rennen vorzeitig beenden. Das war extrem ärgerlich. Es fehlten nur wenige Runden bis zum sicheren Sieg in der Klasse. Wegen des Reglements fielen wir am Ende aus der Wertung heraus. Schade, nach all den Anstrengungen hätten wir den Erfolg wirklich verdient gehabt.

Wie lief der Rest des Rennens?
Giorgio Maggi: Das Team entschied nach dem Qualifying, mich den Rennstart fahren zu lassen. Vielen Dank für das Vertrauen in meine Fähigkeiten. Ich erwischte einen guten Start und wir konnten in der Folge die Führung in der Klasse übernehmen. Meine Rundenzeiten waren konstant, obwohl wir einige Schwierigkeiten mit den Gängen hatten. Ich konnte weder den ersten, noch den zweiten Gang einlegen. Das machte das Fahren zu einer anstrengenden Herausforderung, aber ich habe das Beste daraus gemacht und das Auto gut im Rennen gehalten.

Schildere doch bitte deine Eindrücke vom Wochenende in Thailand.
Giorgio Maggi: Zunächst möchte ich sagen, dass ich von der Zuschauerkulisse entlang der Strecke überwältigt war. Am Wochenende fand in Thailand der Nationale Tag für Kinder statt. Zu diesem Anlass besuchten uns viele Familien. Rund 100.000 Menschen waren am Samstag vor Ort, holten sich Autogramme von uns Fahrern und sahen sich das Qualifying an. Aus sportlicher Sicht begann unser Wochenende mit ein paar technischen Schwierigkeiten, sodass wir für die Setuparbeit nicht so viel Zeit hatten wie gewünscht. Das Team leistete aber einen guten Job, und am Ende war ich mit meiner Performance im Qualifying zufrieden. Ich denke, dass ohne die Probleme sogar mehr drin gewesen wäre als der zweite Startplatz in der Klasse.

Du bist zum ersten Mal auf dem recht neuen Chang International Circuit gefahren. Wie kamst du mit der dir unbekannten Strecke zurecht?
Giorgio Maggi: Auf Bildern und in Videos sah die Strecke zunächst nicht allzu spektakulär aus. Nach meinen ersten Runden im Training war ich jedoch überrascht. Wegen der Kürze des Kurses und den vielen mittelschnellen Kurven war das Fahren eine echte Herausforderung. Du konntest dich keine Sekunde ausruhen und musstest stets voll konzentriert sein. Die Strecke ist nicht allzu schnell, technisch aber sehr anspruchsvoll. Das machte das Fahren über eine längere Distanz anstrengend, hat aber großen Spaß gemacht.

Wie geht es jetzt sportlich weiter bei dir?
Giorgio Maggi: Schon in zwei Wochen steht die nächste Runde in der Asian Le Mans Series auf dem Plan. Vom 23. bis 24. Januar starte ich zur vierten und letzten Runde dieser Saison erneut auf dem Sepang International Circuit in Malaysia. Ein spektakulärer Kurs, auf dem auch die Formel 1 jährlich gastiert. An Sepang habe ich gute Erinnerungen. Hier habe ich im November vergangenen Jahres meinen ersten Klassensieg in der Asian Le Mans Series gefeiert. Das sorgt natürlich für Selbstvertrauen. Da ich die Strecke jetzt noch besser kenne, rechne ich mir wieder ein gutes Ergebnis aus.