Beim berühmtesten Langstrecken-Rennen der Welt kommt es neben der Schnelligkeit vor allem auch auf Zuverlässigkeit und Effizienz an - und darauf, Trends zu setzen. Audi nutzt Le Mans seit 1999 dafür, technische Innovationen im Renneinsatz zu erproben und hat dabei dank seiner Technologieführerschaft immer wieder Meilensteine gesetzt. So führte der Audi R8 im Jahr 2001 erfolgreich die Benzin-Direkteinspritzung TFSI ein, mit dem Audi R10 TDI gewann 2006 erstmals in der Geschichte des Rennens ein Diesel-Fahrzeug.

Audi R8 und Audi R10 TDI haben eines gemeinsam: Beide siegten bei ihrem ersten Einsatz in Le Mans auf Anhieb. Dieses Kunststück möchte das Audi Sport Team Joest nun mit dem neuen Audi R15 TDI im Jahr2009. Mit dem neunten Erfolg - bei nur elf Starts - würde Audi in der ewigen Bestenliste des französischen Langstrecken-Klassikers mit Ferrari gleichziehen. Mehr Siege hat nur Porsche in seiner langen Le Mans-Geschichte erzielt.

Der R15 TDI steckt voller technischer Innovationen. Dazu zählen ein kompakterer, effizienterer V10-TDI-Motor, konsequenter Leichtbau, ein für einen Le Mans-Sportwagen völlig neues aerodynamisches Konzept und ein neuartiges Bordnetz, bei dem erstmals eine Lithium-Ionen-Batterie zum Einsatz kommt, wie sie in Hybrid-Fahrzeugen der nächsten Generation verwendet wird. Sie ist leichter als eine herkömmliche Batterie und liefert statt der in Personenkraftwagen bisher üblichen zwölf Volt eine Spannung von 15,2 Volt. Durch die höhere Leistung können elektrische Bauteile wie der Anlasser kompakter und leichter ausgelegt werden und erhöhen damit die Effizienz.

Konsequenter Leichtbau

Generell wurde der Audi R15 TDI konsequent auf Leichtbau getrimmt. Das ursprünglich vorgeschriebene Mindestgewicht von 900 Kilogramm wurde durch viele aufwändige Maßnahmen deutlich unterschritten, um eine möglichst optimale Gewichtsverteilung zu ermöglichen. Dass der Automobile Club de l´Ouest (ACO) für Diesel-Fahrzeuge im Vorfeld des Rennens kurzfristig eine Erhöhung des Mindestgewichts um 30 Kilogramm anordnete, traf die Techniker von Audi Sport hart. Denn dadurch wird der R15 TDI eines entscheidenden Vorteils beraubt.

Aerodynamik auf Cw optimiert

In Le Mans erstmals zum Einsatz kommt zudem eine auf Effizienz ausgelegte Aerodynamikvariante. Während der R15 TDI in Sebring noch mit maximalen Abtrieb an den Start ging, steht in Le Mans ein günstiger Cw-Wert auf den langen Geraden im Vordergrund. Mehr Abtrieb als das Vorgängermodell R10 TDI erzeugt der R15 TDI dank seines innovativen Aerodynamik-Konzepts mit einer konsequenten Durchströmung des Fahrzeugs, genau wie in der DTM, aber trotzdem.