Und wieder ist viel Zeit vergangen seitdem ich mich hier das letzte Mal gemeldet habe. Wir waren viel unterwegs, die Vogelsberg Rallye hatte zunächst gut für uns begonnen. Auf der berühmten Auftakt Prüfung Willofs lagen wir mit der 7. Gesamtzeit knapp hinter Carsten Mohe und hatten uns eine gute Ausgangsposition verschafft.

Den Samstagmorgen hatten wir leicht verschlafen, doch nachdem Carsten sich einen Fehler leistete und den Clio abseits der Strecke parkte, konnten wir die Führung übernehmen und hatten uns fest vorgenommen diese nicht mehr abzugeben. Es kam anders. Ein defekter Kupplungsnehmerzylinder zwang uns auf der gesamten Mittagsschleife dazu den Clio am Start der Prüfungen anzuschieben. Mit über einen Minute Zeitverlust blieb uns der 2. Platz in der Division, immerhin ein paar Punkte.

Kurz darauf haben wir an der Rallye Terre de L'Auxerrois, einem Lauf zur französischen Schottermeisterschaft teilgenommen. Eine Erfahrung, die ich jedem nur empfehlen kann. Mit nur einmaligem Besichtigen der Prüfungen im Wettbewerbsauto stellen sich den Teams ganz andere Herausforderungen als in Deutschland. Der Aufschrieb muss beim ersten Mal sitzen. Keine leichte Aufgabe, die wir aber gut gemeistert haben. Der Speed in der französischen Schottermeisterschaft ist enorm hoch und so konnten wir mit Rang zwei und Platz 18 im Gesamt mehr als zufrieden sein.

Die Vorbereitung für unser erstes Highlight war also mehr als geglückt. Endlich sollte es soweit sein, Sardinien hatte gerufen und Stefan und ich waren gekommen. Die Rallye D´Italia Sardinia, der 6. Lauf zur Rallye Weltmeisterschaft. Eine Traumhafte Insel mit unglaublich harten Schotterpisten, die den Teams alles abverlangen. Nach dem Showstart am Donnerstag fühlten wir uns gut vorbereitet und hatten unseren Plan bereits geschmiedet. Oberste Priorität hatte die Zielankunft, und das wollten wir so gut es geht auch ohne Super-Rallye umsetzen.

Denn die Pace, den die Top-Teams, wie z.B. Martin Prokop, in der Juior WM an den Tag legen ist nur mit enorm viel Risiko und Entschlossenheit zu fahren. Nach zwei gefahrenen Prüfungen lagen wir auf P7 in der Junior-WM, also alles im Plan, die ersten Zweirad-Piloten strauchelten bereits. So auch unsere Markenkollegen Luca Griotti und Kevin Abbring. Doch WP3 sollte unseren Traum platzen lassen. Ein vor uns gestarteter Teilnehmer parkte seinen EVO hinter einer uneinsehbaren Kuppe nahezu mitten auf der Straße.

Weder Streckenposten noch Beifahrer oder Fahrer sicherten die Stelle ab. Im 5. Gang blieb kaum eine Chance auszuweichen und so kam es wie es kommen sollte. Unfall! Eine Reparatur war in der Kürze der Zeit nicht möglich, das machte uns traurig. Doch wir zwingen uns nun nach vorne zu blicken und freuen uns auf die Herausforderung WRC Rallye Poland in 3 Wochen. Hier betritt auch die versammelte Junior-WM Neuland.