Sieg mit Ersatzauto und Sparprogramm - Tony Stewart gewinnt als Teambesitzer

Es war nur eine Frage der Zeit bis das neue Stewart-Haas-Team seinen ersten Sieg einfahren würde. Mit vier zweiten Plätzen in 13 Saisonrennen waren Tony Stewart und Ryan Newman bisher denkbar knapp gescheitert. Im 14. Saisonrennen auf dem Pocono Raceway war es endlich soweit: Stewart gewann nach 200 Runden das erste Rennen für sein Team. Es war nach über zehn Jahren der erste Sieg eines Fahrers und Teambesitzers in Personalunion.

Pole gewonnen - Pole verloren

Das Wochenende nahm schon einen komischen Verlauf für Stewart. Am Freitag konnte wegen Dauerregen über der Strecke kein Training gefahren werden und auch das Qualifying fiel ins Wasser. Da Stewart die Meisterschaft anführt, bekam er die Pole praktisch geschenkt. Über die erste Saisonpole konnte er sich allerdings nicht lange freuen, denn am Samstag beschädigte er im zweiten Training seinen Splitter und musste ins Ersatzauto wechseln. Nun startete er vom letzten Platz auf einer Strecke, auf der Trackposition ziemlich wichtig ist.

Stewart fuhr vom letzten auf den ersten Platz

Ab der 43. Runde gab es die ersten Pittstopps unter Grün und Stewart war bereits bis auf Rang zehn vorgefahren. In Runde 78 übernahm er zum ersten Mal die Führung und lag bei Rennhalbzeit auf einem aussichtsreichen achten Platz. Vor der fünften und letzten Gelbphase in Runde 158 befand sich der zweifache Champion hinter Carl Edwards auf Position zwei. Stewart überholte beim Service in der Boxengasse Edwards und lag nun hinter Jeff Gordon, der auf der Strecke geblieben war. Das Spritfenster lag bei 35 bis 37 Runden und die Tankfüllung konnte für die letzten Runden nicht ausreichen. Dann kamen ein paar Regentropfen vom Himmel und der Restart verzögerte sich bis zur 166. Runde. Im letzten Moment fuhren dann auch Gordon, Jeff Burton und Juan Pablo Montoya zum Tanken und Reifenwechsel an die Box.

Jimmie Johnson ging der Sprit aus

Keiner der Führenden war sich sicher ob er unter Grün durchfahren konnte. Acht Runden vor Rennende betrug der Vorsprung von Stewart vor Edwards fast sechs Sekunden. Stewart fuhr nun im Sparmodus und Edwards kam immer näher. Dahinter drängte Jimmie Johnson und fuhr die besten Zeiten des Trios. Stewart schlich in den letzten drei Runden um das Tri-Oval von Pocono und fuhr den ersten Sieg ein. Sein Benzin reichte sogar noch für einige Burnouts vor der Haupttribüne. Genau diese Spritmenge fehlte Jimmie Johnson: In der letzten Kurve war sein letzter Tropfen verbraucht und er rollte mit viel Glück noch als Siebter über die Ziellinie. Edwards wurde mit zwei Sekunden Rückstand Zweiter vor dem stark fahrenden David Reutimann. Stewarts Teamkollege Newman holte mit Platz fünf sein sechstes Top-10-Ergebnis in Folge.

Gordon und Montoya mit erfolgreicher Strategie

Platz vier ging an Gordon, der durch seinen späten Stopp noch von Platz 22 bis in die Spitze vorfahren konnte. Auch Juan Pablo Montoya war ein Gewinner dieser Strategie und verbesserte sich von Position 24 auf Platz acht. Der große Pechvogel war wieder einmal Denny Hamlin: Er löste gleich zwei Gelbphasen in Runde eins und 13 aus, als sein Wagen mit Batterieproblemen einfach stehen blieb. Hamlin fuhr mit erheblichem Rundenrückstand und einigen Bestzeiten dem Feld hoffnungslos hinterher. Kurt Busch erging es nach einem Garagenbesuch in Runde 130 auch nicht besser. Das Comeback von Patrick Carpentier endete mit Vibrationsproblemen auf dem letzten Platz.

Ergebnis: Pocono 500

1. Tony Stewart (Chevrolet), 190/5 Punkte
2. Carl Edwards (Ford), 180/10 Punkte
3. David Reutimann (Toyota), 165/0 Punkte
4. Jeff Gordon (Chevrolet), 165/5 Punkte
5. Ryan Newman (Chevrolet), 160/5 Punkte
6. Marcos Ambrose (Toyota), 150/0 Punkte
7. Jimmie Johnson (Chevrolet), 151/5 Punkte
8. Juan Montoya (Chevrolet), 142/0 Punkte
9. Jeff Burton (Chevrolet), 138/0 Punkte
10. Sam Hornish Junior (Dodge), 134/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 14/36

1. (0) Tony Stewart, 2.043 Punkte
2. (0) Jeff Gordon, -71 Punkte (Rückstand)
3. (0) Jimmie Johnson, -103 Punkte
4. (+1) Ryan Newman, -203 Punkte
5. (-1) Kurt Busch, -224 Punkte
6. (+5) Carl Edwards, -281 Punkte
7. (+2) Greg Biffle, -290 Punkte
8. (0) Matt Kenseth, -298 Punkte
9. (-3) Kyle Busch, -312 Punkte
10. (0) Jeff Burton, -318 Punkte
11. (+2) David Reutimann, -342 Punkte
12. (-5) Denny Hamlin, -364 Punkte