Wie jedes Jahr schickt die Deutsche Post Speed Academy auch 2007 wieder sechs junge Motorsporttalente in verschiedenen Rennserien auf Punktejagd. Sowohl auf als auch neben der Rennstrecke werden die Nachwuchsfahrer auf eine hoffentlich erfolgreiche Karriere im Rennsport vorbereitet. Während Marco Wittman im Ausland weilte, sah sich Christian Vietoris die Leistungen seiner Speed Academy-Kollegen in Hockenheim von der Boxenmauer an. Er ist er nächstes Wochenende im Formel 3 Cup im Einsatz.

Für René Rast und Stephanie Halm ging es hingegen schon in Hockenheim rund. Beide traten erstmals im Porsche Carrera Cup an. Entsprechend niedrig setzten beide die Erwartungen für ihr erstes Wochenende. Aber niedrige Erwartungen bedeuten nicht, dass es gar keine gibt. "Ich bin zwar zufrieden, dass ich das Rennen zu Ende fahren konnte", bilanzierte Steffi Halm, "aber es gibt auch Ansprüche, die ich nicht erreichen konnte."

Vor dem Rennen hatte sie noch auf Punkte spekuliert, die ihr Teamkollege Hannes Plesse auch einfahren konnte, aber schon im Startgetümmel bekam ihr Auto einen Schlag ab. "Es ist mir jemand vor das Auto gefahren und ich dachte das Auto wäre richtig krumm, aber es wurde von Runde zu Runde immer besser." Das Timo Glock-Phänomen brachte ihr allerdings nicht so viel Glück wie dem Speed Academy-Juror, der beim GP2-Auftakt in Bahrain mit einer schiefen Spur noch Zweiter wurde. Trotz des riesigen Starterfeldes waren ihr die Vorderleute enteilt. Am Ende musste sie mit Platz 22 Vorlieb nehmen.

Die Speed Academy Kandidaten wurden an diesem Wochenende nicht vom Glück verfolgt., Foto: Speed Academy
Die Speed Academy Kandidaten wurden an diesem Wochenende nicht vom Glück verfolgt., Foto: Speed Academy

Damit landete sie noch zwei Plätze vor René Rast, der am Samstag noch über Startplatz 5 jubeln durfte. "Am Start habe ich zwei Positionen verloren", beschrieb er seinen ersten Start in einem Porsche. "Damit konnte ich gut leben, weil ich vorher noch nie einen richtigen Start simuliert hatte." Sein Speed reichte sogar aus, um auf seinen Speed Academy-Juror Christian Menzel Druck auszuüben. "Leider bin ich zu aggressiv gefahren und wollte einfach zu viel. Ich habe zu spät in die Spitzkehre hinein gebremst, das Heck kam und ich habe auch noch in den ersten Gang geschaltet. Schon hatte ich mich gedreht." Erst nach einigen Sekunden sprang der Motor wieder an, doch da war schon das halbe Feld an ihm vorbeigebraust. Das ist in diesem Fall übrigens wörtlich zu nehmen: in Hockenheim war die unglaubliche Zahl von 40 Fahrern am Start.

Fernab des Verkehrsstaus auf dem Hockenheimring drehte Maro Engel seine Runden in Donington. Dort standen die Läufe 3 und 4 der britischen Formel 3 auf dem Programm. Maro startete Anfang April als einer der Titelfavoriten in die Saison, konnte seinem Auftaktsieg in Oulton Park aber keinen weiteren Sieg folgen lassen. Stattdessen erreichte er die Ränge 7 und 4. Nachdem im ersten Lauf schon nicht alles nach Wunsch verlaufen war, musste er im zweiten Lauf seinem Teamkollegen Alberto Valerio ausweichen und verlor so die Chance auf ein besseres Ergebnis.

Letztlich nahm er es positiv: "Die anderen, die da vor mir lagen, mein Teamkollege Breen und Kennard, die sind in der Gesamtwertung wohl nicht ganz so gefährlich. So war das wenigstens ein bisschen Schadensbegrenzung." Trotzdem war er nicht zufrieden. "Ich muss ganz klar sagen, dass wir hier auch unter normalen Umständen einfach zu langsam waren." Grund zur Panik sei das allerdings nicht. Man müsse nur hart und konsequent weiter arbeiten." Zudem macht ein Blick in die Vorjahresergebnislisten Mut: Mike Conway lag nach zwei Wochenenden schon weit hinten - und wurde am Ende noch überlegen Meister!