Der Saisonauftakt in Hockenheim hätte für mich kaum besser laufen können. Mit einem vierten Platz im ersten Rennen und dem Sieg im zweiten Rennen konnte ich mich wieder gut in die Meisterschaft einleben.

Vor dem Wochenende bin ich ehrlich gesagt mit keinen Erwartungen nach Hockenheim gereist. Zwar waren die Tests in Oschersleben zwei Wochen zuvor recht vielversprechend, jedoch wusste ich nicht, wie ich mich nach der einjährigen Abstinenz im Renngeschehen zurecht finden würde. Nach einem mittelmäßigen freien Training mit einigen Setup-Problemen, konnten wir im Qualifying mit der dritten Startposition aber nahtlos an die guten Ergebnisse der Testtage anknüpfen. Etwas ärgerlich war der geringe Abstand auf die Pole Position, der nur 6/100 Sekunden betrug. Andererseits wussten wir mit dieser Standortbestimmung aber nun, dass wir auf alle Fälle vorne mitfahren können.

Für das erste Rennen der Saison startete ich also aus der zweiten Startreihe. Den Start habe ich dann direkt mal in den Sand gesetzt und verlor aufgrund von durch-drehenden Rädern eine Position. Nachdem sich das Feld sortiert hatte, deuteten sich bei mir Probleme mit dem Fahrzeug an. Diese äußerten sich so, dass ich von Beginn an mit starkem Untersteuern zu kämpfen hatte. Darüber hinaus hatte ich Bremsprobleme und musste deshalb die Bremsbalance weiter nach vorne stellen. Dadurch wurden die vorderen Bremsen aber zu heiß und mein Bremsweg verlängerte sich. Mitte des Rennens nutze dies Thomas Marschall, der Meister von 2005, aus und überholte mich. Nach einem harten, aber fairen Zweikampf konnte ich mich dennoch gegenüber ihm behaupten und das Rennen auf der vierten Position beenden.

Um die Probleme in den Griff zu bekommen, bauten wir für das zweite Rennen am Sonntag das Fahrzeug um und nahmen viele Veränderungen sowohl an der Vorderachse, als auch an der Hinterachse vor. Da die ersten acht aus dem ersten Rennen in umgedrehter Reihenfolge starten, nahm ich das zweite Rennen von der fünften Position aus in Angriff. Wiederrum verlor ich beim Start eine Position, konnte mir diese aber in der zweiten Kurve wieder zurück holen. Nach einigen Runden befand ich mich dann schon auf der zweiten Position und führte einen Runden langen Zweikampf mit dem Führenden Christian Hohenadel. Weil ich zunächst keinen Weg vorbei fand, wartete ich ab und schaute in welchen Abschnitten er langsamer war. Fünf Runden vor Schluss konnte ich meinen Vorteil nutzen und beschleunigte ihn Ausgangs der Mercedes-Kurve aus. In den verbliebenden Runden baute ich meinen Vorsprung kontinuierlich aus und gewann das Rennen souverän vor Hohenadel und Leisen. Der Sieg gebührt zu einem Großteil auch dem Team, da sie wieder das Auto perfekt vorbereitet und am gesamten Wochenende einen sehr guten Job gemacht hatten.

In der Tabelle führe ich nun die Meisterschaft mit einem Punkt vor Sebastian Asch, dem Gewinner des ersten Laufs, an. Trotz des Sieges liegt immer noch sehr viel Arbeit vor uns, insbesondere was das Setup vom Auto und den Start angeht. Lösungen für diese Probleme hoffen wir nun bei dem nächsten Testtag auf dem Lausitzring am 25. April zu finden.