Hallo Freunde,

es freut mich, dass ihr bei meiner neuen Kolumne dabei seid und genauso freut es mich, dass motorsport-magazin.com dadurch der Deutschen Rallye Meisterschaft eine Bühne gibt.

Vorneweg: Ich habe am vergangenen Wochenende den ersten Pokal meiner kurzen Rallykarriere bekommen... für das rekordverdächtige Abräumen von 20m Leitplanke am so genannten Schottenring. Tja, das hatte ich mir natürlich etwas anders vorgestellt für meine erste Meisterschaftsrallye. Aber der Reihe nach.

Ellen und Antonia haben ihr erstes DRM-Abenteuer hinter sich., Foto: Sascha Dörrenbächer
Ellen und Antonia haben ihr erstes DRM-Abenteuer hinter sich., Foto: Sascha Dörrenbächer

Zunächst mussten Antonia, meine französische Beifahrerin aus dem Marathonrallyesport, und ich natürlich, wie alle anderen auch, unseren Aufschrieb hinkriegen. Das hat uns am Freitag schlappe achteinhalb Stunden gekostet und die ersten dunkleren Ringe unter den Augen fabriziert. Zum Vergleich: Hermann Gassner wurde bereits mittags am Servicepark gesehen und mein Teamkollege Sandro Wallenwein nahm da auch schon seinen ersten Kaffee zu sich.

Na gut, dass erscheint normal am Anfang, können die Jungs doch zum Grossteil auf ihre Aufzeichnungen aus den Vorjahren vertrauen. Besonders aufgebaut haben uns dann diverse Gespräche im Fahrerlager, so nach dem Motto: "Ach, Schottenring machen wir uns gar keinen Aufschrieb, den kennen wir auswendig." Tja, das wird dann wohl noch ein paar Jährchen bei uns dauern.

Dann wurde es am Samstag zum ersten Mal ernst. Nachtprüfung in Willofs. Antonia und ich hatten vorher noch gescherzt, dass zur Dunkelheit sicher noch bei unserer ersten Prüfung Regen oder anderes Ungemach dazu käme, aber nein, dunkel war's zwar, aber dafür auch herrliches Wetter und 10.000 Zuschauer. Toll. Obwohl der Racer in mir natürlich schon damit hadert, dass die ersten noch Dämmerung hatten. Egal, dafür startete zeitgleich mit mir das nächtliche Feuerwerk.

Fahren bis sich kein Rad mehr dreht., Foto: Sascha Dörrenbächer
Fahren bis sich kein Rad mehr dreht., Foto: Sascha Dörrenbächer

Nach der Prüfung ist klar, dass das mit dem Aufschrieb die größte Herausforderung werden wird. Wenn der steht, dann kann man ans Limit. Wenn man noch zweifelt... hm.

Was lag nun zwischen der Leitplanke am Schottenring und der ersten Prüfung? Auf jeden Fall viel Positives. Wir haben uns kontinuierlich gesteigert. Die Absprache im Auto klappt schon richtig gut und in Prüfung vier sind wir schon mal auf P15 in der Gesamtwertung gefahren. Nicht schlecht für den Anfang. Außerdem nehme ich die Erkenntnis mit, dass man auf Split wie auf eis fährt, dass die Wallenweins ein richtig gutes Team sind (Gratulation Sandro für Platz 2), dass man immer fahren sollte, "bis sich kein Rad mehr dreht" (Opa Wallenwein), dass ganz allgemein "Split einfach Shit ist" (Sandro Wallenwein, der jüngste Spross der 'Rallyedynastie') und dass ich mir den Rallyevirus nun endgültig eingefangen habe. Keine Aussicht auf baldige Heilung!