Motorsport ohne Hände am Lenkrad, ein Rennbetrieb ohne Fahrer: Das ist die Vision der Abu Dhabi Autonomous Racing League, kurz "A2RL". Im Rahmen der japanischen Formel-Rennserie Super Formula beendeten die Entwickler autonom fahrender Rennwagen am vergangenen Wochenende die Testphase 2024 auf dem Formel-1-Kurs in Suzuka.

Für das Team der KI-Autos standen sowohl Testfahrten ihrer beiden Boliden gegeneinander als auch ein Kräftemessen zwischen Mensch und KI auf dem Plan. In einem 15-minütigen Demonstrationslauf sollte der ehemalige Formel-1-Fahrer Daniil Kvyat gegen die künstliche Intelligenz antreten.

"Ich bin stolz darauf, beim Verbessern der KI und des autonomen Fahrens helfen zu können. Der Fortschritt der KI seit meinem Einstieg in das Projekt ist unglaublich", sagt Kvyat und weiter: "Obwohl das Rennen am Sonntag nicht wie geplant stattfinden konnte, war das Fahren gegen das KI-Auto im Probelauf unglaublich." Genauer gesagt: Der Lauf am Sonntag zwischen dem 30-Jährigen und seinem autonomen Kontrahenten endete bereits in der Aufwärmrunde.

Der Reifendruck am Hinterrad des KI-Boliden war ungewöhnlich niedrig. In der Folge drehte sich der Wagen in der Haarnadelkurve (Kurve 11), ein zweiter Versuch war aufgrund des Zeitplans der Super Formula nicht möglich.

KI-Autos basieren auf Rennwagen der Super Formula

Ohne Fahrer am Steuer: KI-Boliden der A2RL (00:46 Min.)

Die Basis des A2RL-Rennwagens ist das Super Formula Auto der Vorsaison, allerdings ohne äußere Einflussnahme auf die Steuerung des Boliden. Dafür soll allein die verbaute Technik verantwortlich sein: Sieben Kameras, vier Radar-Geräte und zusätzlich drei weitere Sensoren zur Abstands- und Geschwindigkeitsmessung sollen der künstlichen Intelligenz helfen, das SF23 getaufte Chassis möglichst schnell und sicher um den Rundkurs zu bewegen.

"Wenn man zu einer neuen Rennstrecke kommt, startet man wie auf einem leeren Blatt Papier. Es gibt bei der Entwicklung des Setups und der Rennpace viel zu beachten", sagt Giovanni Pau, Chef des KI-Auto-Teams. In der zurückliegenden Testphase sei es hilfreich gewesen, dass das Team auf Strecken testen konnte, die sich im Layout, der Topographie und auch bezüglich der klimatischen Bedingungen unterschieden haben.

Trotz des unrühmlichen Endes der mehrwöchigen Testphase auf verschiedenen Rennstrecken in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Italien und Japan geht es für das Projekt im Frühjahr 2025 weiter: Am 26. April 2025 soll sich die KI auf dem Yas Marina Curcuit in Abu Dhabi dem nächsten Test stellen.

Ausführlichere Informationen rund um die Rennserie A2RL haben wir in einem weiteren Artikel zusammengefasst. Und falls ihr noch mehr wissen möchtet, gibt es im Folgenden ein Video.

KI-Boliden auch in Suzuka: Das ist die neue Serie A2RL (04:24 Min.)