Erst am vergangenen Wochenende ist die dritte Saison der Extreme-E-Meisterschaft zu Ende gegangen, jetzt steht fest: Mit dem deutschen Abt-Cupra-Team wird 2024 eines der bestehenden zehn Teams nicht mehr an den Start gehen.

Extreme E wechselt auf Wasserstoff-Antrieb

Die seit 2021 existierende Rennserie, die es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht hatte, durch Rennen an vom Klimawandel besonders betroffenen Schauplätzen Aufmerksamkeit auf ebenjenen zu lenken und dadurch auch das Marketing anzutreiben, steht ohnehin vor weitreichenden Veränderungen.

Ab 2025 wird sich die Serie grundlegend reformieren und von Elektroantrieben auf Wasserstoff-Autos umsteigen Auch der Name wird sich dann ändern: Ab übernächstem Jahr heißt die Elektro-Offroadserie Extreme H statt Extreme E. Von 2026 an soll die Extreme H bei erfüllten Voraussetzungen auch den Status einer FIA-Weltmeisterschaft erhalten. Zuletzt wurde eine Wasserstoff-Arbeitsgruppe mit der Formel 1 und der FIA gegründet.

Kehrt Abt mit Wasserstoff-Umstieg zurück?

Dass dieser Umstand einer der Gründe für den Abschied der Kemptener und Partner Cupra ist, daraus machte Alejandro Agag, Gründer und CEO der Extreme E, keinen Hehl: "Da ihr Geschäftsschwerpunkt auf dem Markt für Elektroautos liegt und wir zum wasserstoffbetriebenen Rennsport übergehen, ist es für sie ein logischer Schritt, sich auf ihr Engagement in der Formel E zu konzentrieren."

Agag zeigte sich jedoch optimistisch, dass Abt 2025 zur ersten Saison der Extreme H ins Fahrerlager zurückkehren werde und sprach lediglich davon, dass die Kemptener die Saison 2024 "aussetzen" würden.

Eine Rückkehr schloss auch Abt-CEO Thomas Biermaier nicht aus: "Zusammen mit unseren aktuellen und potenziellen Partnern beobachten wir die Transformation von Extreme E zu Extreme H aufmerksam - wer weiß, was die Zukunft mit der Wasserstoff-Ära bringt."

Äbte 2024 in der Formel E, DTM und beim 24h-Rennen Nürburgring

In der Saison 2023 ging Abt Cupra mit der Schwedin Klara Andersson an den Start sowie wechselnd mit dem Katari Nasser Al-Attiyah, dem neunfachen Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb und Ex-DTM-Fahrer Adrien Tambay.

Sportlich konnte Abt Cupra in drei Saisons nie ernsthaft um den Titel kämpfen. Die Debüt-Saison 2021 beendete das Team auf dem fünften Platz der Teamwertung, die letzten beiden Jahre auf Platz sechs. Immerhin erzielte das Gespann aus Andersson und Al-Attiyah beim Saisonfinale 2022 in Uruguay einen Rennsieg.

Nasser Al-Attiyah und Klara Andersson nach ihrem Sieg beim Saisonfinale der Extreme E 2022
Nasser Al-Attiyah und Klara Andersson konnten 2022 Abt-Cupras einzigen Extreme-E-Sieg feiern, Foto: Abt-Sportsline

2024 fokussieren sich die Äbte im rein-elektrischen Motorsport auf die Formel E mit Kundenautos von Mahindra sowie den Fahrern Lucas di Grassi und Nico Müller. Abt bestreitet darüber hinaus auch die DTM-Saison 2024 mit zwei Audi R8 LMS GT3 sowie dem dem zurückgekehrten Sponsor Red Bull und nimmt als Kundenteam von Lamborghini am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring mit einem Huracan GT3 Evo2 teil.