Nach fast neun Monaten Pause fiel auf dem Oval in Fort Worth (Texas) der Startschuss zur IndyCar-Saison 2020. Es wurde gleich zu einer Machtdemonstration von Chip Ganassi Racing und Scott Dixon. Der fünffache Champion behielt in gewohnter Manier einen kühlen Kopf und bestimmte das Geschehen. Teamkollege Felix Rosenqvist wirft bei der Jagd nach Dixon kurz vor Schluss einen Doppelsieg für das Ganassi-Team weg.
IndyCar Fort Worth 2020: Das Rennen kompakt
Der Rennverlauf: IndyCar-Champion Josef Newgarden startete von der Pole-Position und behauptete die Führung danach 32 Runden lang. Danach zog Scott Dixon aus dem Windschatten an ihm vorbei und diktierte das Geschehen bis zur zweiten Gelbphase in Runde 77. Als dort das Feld zum zweiten Stopp an die Box ging, fiel Dixon wieder hinter Newgarden sowie Teamkollege Felix Rosenqvist zurück. Dixon zögerte aber nach dem Restart nicht lange und holte sich die Führung innerhalb von fünf Umläufen wieder zurück.
Newgarden hingegen kämpfte gegen Ende seiner Stints jeweils mit Vibrationen an den Hinterreifen und fiel so vor seinem dritten Stopp hinter Rosenqvist und Simon Pagenaud zurück. Einmal an Newgarden vorbei, machte Rosenqvist Jagd auf Dixon. 35 Runden vor Schluss war der Schwede dran. Ein Undercut beim finalen Stopp schlug fehl und mit zehn Runden auf der Uhr flog Rosenqvist in die Mauer. Nach dem Restart drei Runden vor Schluss ließ Dixon nichts mehr anbrennen.
Die Sieger-Strategie: Strategisch hatten die Teams nicht den gewohnten Spielraum, da die Renndistanz auf 200 Runden verkürzt und die maximale Stintlänge pro Reifensatz auf 35 Runden unter Grün beschränkt war. Insgesamt fünf Mal kam Dixon an die Box, zuletzt elf Runden vor Schluss. Einen Undercut-Versuch von Teamkollege Rosenqvist konnte er dabei abwehren. Entscheidend war aber, dass er nach seinem letzten Stopp jede Menge Überrundungsverkehr zwischen sich und Rosenqvist gebracht hatte.
Das sagt Sieger Dixon: "Das sind schon komische Zeiten. Ich kann dem Team nicht genug danken, das war eine großartige Leistung. Wir hatten hier und da ein paar Fehler gemacht, haben die aber wieder gut gemacht. Ich weiß nicht, was Honda gemacht hat, aber wir hatten so viel Power. Danke an alle, die involviert waren."
Cautions und Zwischenfälle:
- Frühe Durchfahrtsstrafe für Ryan Hunter-Reay und Alexander Rossi
- Caution 1 (Runde 38 bis 46): Unfall zwischen Rinus VeeKay und Alex Palou
- Caution 2 (Runde 77 bis 86): Trümmerteile auf der Strecke
- Caution 3 (Runde 190 bis 196): Unfall von Felix Rosenqvist
Top-5 in Rennen und Gesamtwertung:
Pl. | Fahrer | Pl. | Fahrer (Punkte) |
1. | Scott Dixon | 1. | Scott Dixon (53) |
2. | Simon Pagenaud | 2. | Simon Pagenaud (40) |
3. | Josef Newgarden | 3. | Josef Newgarden (37) |
4. | Zach Veach | 4. | Zach Veach (33) |
5. | Ed Carpenter | 5. | Ed Carpenter (30) |
IndyCar: Newsflash der letzten Wochen
Versuchung Ferrari: Die IndyCar-Serie rückte im Mai vor allem durch die Wechsel-Gerüchte rund um die Scuderia Ferrari in den Mittelpunkt der Berichterstattung. Im Zuge der eingeführten Budget-Obergrenze in der Formel 1 macht man sich in Maranello Gedanken, wie man dadurch freigewordene Ressourcen zukünftig verwenden kann. Motorsport-Magazin.com hat das Thema zuletzt in einem Video diskutiert.
Schrittweise Erneuerung: Das neue IndyCar soll laut einem Bericht von 'RACER' in verschiedenen Schritten bis zum Jahr 2027 eingeführt werden. 2022 kommen demnach die neuen 2,4-Liter-Hybridmotoren, danach werden der Reihe nach immer mehr neue Teile ans Auto gebaut. Ursprünglich sollten die neuen Motoren 2021 und das neue Chassis 2022 debütieren. "Es wird ein paar Jahre dauern, bis man sich finanziell wieder von der Pandemie erholt. Wir wollen die Situation für niemanden schlimmer machen", so Präsident Jay Frye.
Doppel-Event vor Geisterkulisse: Anfang Juli spannt die IndyCar-Serie mit der NASCAR-Serie zusammen. Beide absolvieren dann einen Auftritt auf dem Indianapolis Motor Speedway. Allerdings findet dieser Auftritt ohne Zuschauer statt. Das wurde vor wenigen Tagen bekannt gegeben. "Wir konnten nicht zuversichtlich sein, dass Indianapolis bis zum Rennwochenende Stufe 5 des Wiederöffnungsplans des Staats Indiana erreicht hat", bedauert Penske Entertainment Corp. President & CEO Mark Miles.
Corona-Opfer I: Das Coronavirus wirkt sich auf die IndyCar-Engagements einiger Teams aus. Betroffen ist davon unter anderem McLaren SP, die ihr drittes Fahrzeug in diesem Jahr nur beim Indy 500 einsetzen werden. Auch Carlin und das aus der Langstrecken-WM bekannte Dragonspeed-Team fahren ihr IndyCar-Engagement zurück.
Corona-Opfer II: Eine der ersten Serien, die ihre Saison 2020 komplett abgesagt haben, ist die Indy-Lights-Serie. "Die Änderungen an Kalender und Zeitplänen (...) hat die Indy Lights weit mehr beeinflusst als die anderen Rahmenserien. Durch das schwindende Polster für einen Saisonstart wurde es immer klarer, dass die Saison 2020 in Gefahr ist", begründet Dan Andersen, Eigentümer und CEO von Andersen Promotions, den Schritt.
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