Colton Herta gewinnt in überzeugender Manier das IndyCar-Finale 2019 in Laguna Seca - und tut es damit seinem Vater Bryan gleich, der hier 1998 und 1999 gewann. Herta hielt dem Druck von Scott Dixon und Will Power stand und führte den Großteil der 90 Runden auf dem WeatherTech Raceway an. Josef Newgarden darf nach Platz acht über die zweite IndyCar-Meisterschaft seiner Karriere jubeln.

Der Start: Polesetter Herta behauptete beim Start seine Führung und blieb damit vor Dixon, Rossi, Newgarden und Hinchcliffe. Die Top-2 setzten sich in der Anfangsphase des 90-Runden-Rennens bereits vom Rest des Feldes ab - bis zu ihrem ersten Stopp in Runde 13 sammelten Rossi und Newgarden bereits gut acht Sekunden Rückstand auf Herta und Dixon an.

Der Rennverlauf: Rossi war der große Verlierer der ersten Stopp-Runde: Die Penske-Crew fertigte Newgarden schneller ab, auf der Outlap auf kalten Reifen überrumpelte ihn auch noch Pagenaud. Pagenaud schnappte sich in Runde 17 auch Newgarden in der Andretti-Hairpin - auf der Außenbahn! Rossi zog wenige Kurven später mit. Nach seinem ersten Stopp schob sich auch noch Power zwischen Rossi und Newgarden. In der Folge schloss Pagenaud die Lücke zu Herta und Dixon, auch Rossi und Power kamen der Spitze näher.

Doch Rossi kämpfte weiter mit stark abbauenden Reifen. So war er in Runde 30 ein gefundenes Fressen für Power, Rosenqvist fand in Runde 36 ebenfalls einen Weg vorbei. Rossi und Newgarden eröffneten einen Umlauf später die zweite Stopp-Runde. Die spülte Power in die Spitzengruppe: Er kam nach seinem Service als Zweiter hinter Herta raus, doch Dixon überholte Power noch auf dessen Outlap in Turn 5 außenrum. Eine Runde später ließ Power schließlich Teamkollege Pagenaud bei der Anfahrt zur Andretti-Hairpin ziehen.

Pünktlich zur Halbzeit in Runde 45 die erste Caution: Daly drehte sich im Zweikampf mit Andretti in der Andretti-Hairpin und blieb anschließend im Kiesbett stecken. Beim Restart in Runde 48 blieb Herta vor Dixon, Pagenaud, Power und Rosenqvist; dahinter krachte Ferrucci in der Andretti-Hairpin in Sato. Ferrucci musste das Rennen mit kaputter Aufhängung aufgeben, verhinderte aber die nächste Caution.

In Runde 63 ging mit Rosenqvist der erste Fahrer des Spitzen-Quintetts zum dritten Mal an die Box. Herta, der sich zwischenzeitlich um drei Sekunden absetzte, und Dixon folgten eine Runde später. Pagenaud ging nochmal eine Runde später rein und ging kurzzeitig an Dixon vorbei. Doch der noch amtierende Champion schnappte sich Pagenaud noch auf dessen Outlap wieder. Auch diesmal überholte Dixon in Turn 5 auf der Außenbahn. Powers letzter Stopp folgte in Runde 67, er kam nur knapp hinter Herta wieder raus.

Die Schlussphase: Pagenaud büßte nach einem Fehler gut 20 Runden vor Schluss den vierten Platz an Rosenqvist ein - der Schwede schlug in der Corkscrew zu. Pagenaud bügelte seinen Fehler aber wieder aus und konterte mit noch 15 Runden auf der Uhr wieder. Pagenaud machte anschließend Jagd auf Dixon, biss sich an ihm aber die Zähne aus. Vorne fand Power ebenfalls keinen Weg an Herta vorbei, der damit zum zweiten Mal in dieser Saison gewann. Newgarden lief als Achter ein und ist damit wieder Champion.

Die Top-10 im Ziel:
1. Colton Herta
2. Will Power
3. Scott Dixon
4. Simon Pagenaud
5. Felix Rosenqvist
6. Alexander Rossi
7. Sebastien Bourdais
8. Josef Newgarden
9. James Hinchcliffe
10. Ryan Hunter-Reay

Das sagt Sieger Herta: "Wir hatten heute eine tolle Strategie. Am Ende mussten wir zwar ein wenig Sprit sparen, was uns ein wenig eingeschränkt hat. Aber wir waren sehr schnell. Beim Reifenmanagement habe ich in Portland viel gelernt. Vor allem, dass man schonender mit dem Auto umgehen sollte. Es ist so cool, hier mit dem gesamten Team in der Victory Lane zu sein. Es lief alles so glatt heute und wir waren in der zweiten Saisonhälfte richtig schnell, vielleicht können wir im zweiten Jahr ja um die Meisterschaft kämpfen."

Das sagt Meister Newgarden: "Ich kann dem Team nicht genug dafür danken für den Job, den sie das ganze Jahr abgeliefert haben. Heute wollte ich einfach nur so smart wie möglich fahren. Wir haben schon mit Simon das Indy 500 gewonnen und jetzt auch die Meisterschaft, mehr kann man nicht verlangen. Das ganze Team ist einfach so wundervoll. Das ist eine große Sache für uns. Ich habe die gesamte letzte Runde geheult und bin einfach froh, dass es jetzt vorbei ist."

Die Gesamtwertung nach Rennen 17 von 17: Durch den achten Platz und die doppelten Punkte stehen am Ende 641 Zähler für Champion Josef Newgarden zu Buche. Damit bringt er letztlich einen Vorsprung von 25 Punkten auf Penske-Teamkollege Simon Pagenaud (616) nach Hause. Alexander Rossi wird Gesamtdritter mit 608 Punkten, vor Scott Dixon (578) und Will Power (550).