Simon Pagenaud holt sich in Indianapolis den Sieg bei der 2019er-Ausgabe des Indy 500. Mit gerade einmal zwei Zehnteln Vorsprung setzte sich der Penske-Fahrer in einem spektakulären Showdown am Ende gegen den Andretti-Piloten Alexander Rossi durch. Für Pagenaud ist es der zweite Saisonsieg, er gewann auch das Rennen auf dem Indianapolis-GP-Kurs.

Ein Massen-Crash gegen Ende des Rennens brachte außerdem eine rote Flagge heraus, als Graham Rahal und Sebastien Bourdais kollidierten und mehrere andere Fahrzeuge darin verwickelt wurden. Alle Fahrer konnten aussteigen.

Indy 500 2019: Der Start

Bei leichter Bewölkung startete die 2019er-Ausgabe des Indianapolis 500. Regen blieb aber für das ganze Rennen auf Abstand. Polesetter Simon Pagenaud zog sofort vorne weg, dicht gefolgt vom von Startplatz zwei kommenden Lokalmatador Ed Carpenter.

Nur wenige Runden später rollte Colton Herta mit technischem Defekt aus und verursachte die erste Gelbphase. Danach stabilisierte sich das Rennen aber schnell - Pagenaud und Carpenter gaben vorne das Tempo vor. Dahinter folgte Vorjahressieger Will Power, der eine starke Anfangsphase zeigte.

Indy 500 2019: Boxen-Crashs für Castroneves, Ericsson, King

Auf der Strecke blieb es in der ersten Rennhälfte ruhig. Nur Kyle Kaiser, der im Qualifying Fernando Alonso den letzten Startplatz weggeschnappt hatte, drehte in Runde 74 seinen Juncos-Racing-Dallara in die Mauer und verursachte die zweite Gelbphase.

Wild ging es dafür in den Boxen zu. Der erste Sünder war Veteran und Dreifach-Sieger Helio Castroneves, der bei seinem ersten Boxenstopp dem Australier Alex Davison ins Heck fuhr. Castroneves bekam dafür eine Durchfahrtsstrafe, die ihn früh aus dem Rennen um den Gesamtsieg nahm.

Bei den nächsten Boxenstopps berührte zuerst Will Power einen seiner Mechaniker, wofür er in der nächsten Gelbphase von der Rennleitung als Strafe ans Ende des Feldes beordert wurde. Kurz darauf rammte Rahal-Pilot Jordan King seinen Reifenwechsler, der sich dabei am linken Bein verletzte und ins Krankenhaus musste.

In Runde 138 drehte sich der ehemalige F1-Pilot Marcus Ericsson beim Herunterbremsen in der Boxeneinfahrt um die eigene Achse und touchierte die Wand. Ein bitterer Fehler, denn Ericsson war davor stark unterwegs gewesen und hielt sich meist in den Top 10 auf. Nach dem Crash kam er mit zwei Runden Rückstand zurück auf die Strecke.

Indy 500: Rot durch Massen-Crash vor Schlussphase

25 Runden vor Schluss kam es dann zum großen Crash: Weiter hinten im Feld versuchte Graham Rahal innen an Sebastien Bourdais vorbeizufahren, doch in Kurve drei lenkte Bourdais trotzdem ein. Beide berührten sich und drehten sich in die Wand. Dahinter erwischte es mehrere unschuldige Fahrer im Chaos: Zach Veach und Felix Rosenqvist drehten sich raus, und Scott Dixon und Charlie Kimball erlitten leichte Schäden am Auto. Nur Veach verletzte sich dabei leicht am Knie.

Allerdings war das Crash-Opfer Rahal danach ziemlich sauer. Er hatte sich zuvor im Rennen schon über Bourdais beschwert. Nach dem Crash kommentierte er den Unfall beim amerikanischen TV-Sender NBC mit: "So bringst du jemanden um." Bourdais vertrat indessen die Ansicht, dass Rahal nicht weit genug neben ihm war.

Um die Strecke zu säubern, wurde das Rennen in Runde 180 mit der roten Flagge unterbrochen. Davor hatte Simon Pagenaud lange dominiert und über 100 Runden geführt.

Vor dem Abbruch hatte sich Alexander Rossi allerdings nach vorne gearbeitet. Nach einem langsamen Boxenstopp früher im Rennen fuhr der Andretti-Autosport-Pilot mit Wut im Bauch, und zeigte einige sehr aggressive Überholmanöver. Beim Neustart lag Rossi schließlich in Führung, vor Pagenaud und Carpenter.

Indy 500 2019: Das Finale

14 Runden vor Schluss wurde neu gestartet. Rossi und Pagenaud nahmen sofort ihr Duell um die Führung wieder auf, in das sich ein paar Runden später auch ein zum Ende hin starker Takuma Sato einmischte. Aber Pagenaud kontrollierte das Rennen, und deckte immer und immer wieder innen ab, um Attacken von Rossi zu verhindern.

Drei Runden vor Schluss schaffte es Rossi endlich, und zog außen vor Kurve eins vorbei. Pagenaud konterte eine Runde später außen vor Kurve drei, alles war für den großen Showdown angerichtet.

Und in der letzten Runde konnte Pagenaud die Attacken von Rossi noch ein letztes Mal abwehren, Rossis verzweifelte Überhol-Versuche blieben fruchtlos. Pagenaud feierte seinen ersten Sieg beim Indy 500, knapp vor Rossi und Takuma Sato. Platz vier ging an Josef Newgarden, Vorjahressieger Will Power komplettierte die Top 5.

Mit den Siegen beim Indy 500 und auf dem GP-Kurs von Indianapolis übernimmt Pagenaud jetzt zugleich auch die Führung in der Meisterschaft wieder. Außerdem ist Pagenaud der erste französische Sieger des Rennens seit Gaston Chevrolet in 1920.