Für BMW Werksfahrer Jörg Müller (DE) hat sich die Reise zum "Petit Le Mans" in Road Atlanta (US) gelohnt: Der GT2-Meister von 2001 erreichte bei seinem Comeback in der American Le Mans Series mit seinen Fahrerkollegen Dirk Müller (DE) und Tommy Milner (US) im BMW M3 Rang zwei in der GT2-Kategorie.

Das Auto mit der Startnummer 92 lag beim vorzeitigen Rennende nach 4:49 Stunden eine Runde hinter dem siegreichen Ferrari-Trio Melo/Kaffer/Salo. Der BMW M3 mit der Nummer 90 und den Fahrern Andy Priaulx (GB), Bill Auberlen (US) sowie Joey Hand (US) belegte nach einem frühen Kühlerleck und einer mehr als 80-minütigen Reparatur den zwölften Platz im Klassement. Für das BMW Rahal Letterman Racing Team war es bereits der siebte Podestplatz in diesem Jahr. In einer Zeit von 1:21,366 Minuten gelang Dirk Müller die schnellste Runde aller GT2-Fahrer.

Im Verlauf des Rennens verschlechterten sich die Wetterverhältnisse, heftige Regenfälle gingen auf den 2,54 Meilen langen Traditionskurs in Braselton (US), Georgia, nieder. Kurz vor Halbzeit des auf zehn Stunden angesetzten Klassikers wurde das Rennen abgebrochen und auch nach über dreistündiger Wartezeit nicht wieder aufgenommen.

"Das war eines der härtesten Rennen meiner Karriere", sagte Jörg Müller, der 2001im BMW M3 GTR vier Rennen in der GT2-Klasse der American Le Mans Series gewonnen hatte. "Ich saß fast zwei Stunden im Auto und die Bedingungen änderten sich genauso häufig wie unsere Platzierung im Klassement. Einerseits ist es schade, dass das Rennen nicht noch einmal gestartet wurde, denn wir hätten gewinnen können. Andererseits wäre es bei Dunkelheit im Nassen alles andere als einfach geworden."

Milner saß als Startfahrer am Steuer des BMW M3 mit der Nummer 92 und übergab in der 32. Runde an Dirk Müller, der einen Doppelstint absolvierte und im 71. Umlauf die schnellste Runde fuhr. Jörg Müller nahm im 110. Umlauf im Cockpit Platz und lag zu diesem Zeitpunkt an dritter Position. Nach einer Schrecksekunde in Runde 116, als er kurzzeitig von der Strecke abkam und einen Platz verlor, bewies der BMW Werksfahrer Kampfgeist und arbeitete sich bis zum Rennabbruch sogar auf den zweiten Platz nach vorn.

Dirk Müller meinte: "Ich übernahm das Auto an siebter Stelle liegend. Die Strecke war noch feucht, also brauchte ich einige Runden, bis ich die Trockenreifen zum Arbeiten gebracht hatte. Dann habe ich alles gegeben, um nach vorn zu kommen. Es gab einige enge Duelle, und es hat richtig Spaß gemacht. Leider hat das Wetter dann für den Abbruch gesorgt."

Auch der zweite BMW M3 GT2 wäre für ein Top-Resultat gut gewesen, hätte Startfahrer Auberlen nicht wegen eines Reparaturstopps in der 53. Runde wertvolle Zeit verloren. Priaulx ging mit vielen Runden Rückstand wieder ins Rennen und fuhr auf Anhieb konkurrenzfähige Zeiten. Mit Hand am Steuer beendete die Startnummer 90 das Rennen schließlich nach 133 Runden auf Platz zwölf. Priaulx zog dennoch ein positives Fazit nach seinem Debüt in der American Le Mans Series. "Dieser Einsatz hat Spaß gemacht", sagte der dreimalige Tourenwagenweltmeister. "Road Atlanta ist eine fantastische Rennstrecke. Und der BMW M3 GT2 ist ein fantastisches Auto. Mein Stint war in Ordnung, ich konnte Boden auf die Spitze gutmachen. Das war ein spannendes Wochenende."