Neun Pacecar-Phasen unterbrachen das vierstündige Rennen und zwangen die Teams zur permanenten Anpassung ihrer Strategie. Während Porsche in der GT2-Klasse einen Doppelsieg feiern konnte, mussten sich die RS Spyder-Piloten mit dem zweiten und dem dritten Platz zufrieden geben. Timo Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich) vom Team Penske Racing verteidigten mit der zweiten Position ihre Führung in der Meisterschaft und standen zum 27. Mal in Folge auf dem Podium. Marino Franchitti (Großritannien) und Butch Leitzinger (USA) steuerten den Porsche RS Spyder des Teams Dyson Racing auf Platz drei.

Trotz des zweiten Platzes stand Schlussfahrer Timo Bernhard die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. "Wir hatten heute eine Auto zum Gewinnen. Doch die vielen Gelbphasen kamen immer genau im falschen Moment und haben ewig lange gedauert. Ich war deutlich schneller als der Sieger David Brabham. Doch wenn man ständig hinter dem Pacecar fährt kann man keine Positionen gutmachen", ärgerte sich der Titelverteidiger.

Im Rennen sah es lange Zeit so aus, als könnten Bernhard und Dumas den Verbrauchsvorteil des neuen DFI-Motors mit Benzindirekteinspritzung zu einem Sieg nutzen. Durch einen späten ersten Stopp und besonders effiziente Fahrweise wollte das Team einen Boxenstopp gegenüber den Konkurrenten einsparen. Doch aufgrund der ungewöhnlich vielen Gelbphasen wurde dieses Vorhaben vereitelt. "Unsere Strategie, die Effizienz unseres Motors gegenüber der Konkurrenz auszuspielen wäre unter normalen Umständen voll aufgegangen. Doch heute hatten wir ganz einfach zu viel Pech", sagte Dumas nach dem Rennen.

Im RS Spyder mit der Startnummer 6 landeten Sascha Maassen (Aachen) und Patrick Long (USA) auf dem vierten Platz ihrer Klasse. Damit verteidigten sie ihren dritten Rang in der Meisterschaft. Auf Platz sechs überquerte der RS Spyder des von Porsche unterstützten US-Privatteams Dyson Racing die Ziellinie. Chris Dyson (USA) und Guy Smith (Großbritannien) hatten im Ziel zwei Runden Rückstand auf die Sieger.

Zum zweiten Mal kam in Elkhart Lake in den beiden RS Spyder des Teams Penske Racing der neue 3,4-Liter V8-Motor mit Benzindirekteinspritzung zum Einsatz. Genau wie bei den Serien-Pendants im Cayenne und 911 konnte die Leistung erhöht und der spezifische Verbrauch gesenkt werden. Diese Effizienz ist bei Langstreckenrennen von besonders großer Bedeutung. Statt 476 PS leistet das neue Renntriebwerk 503 PS (370 kW) bei 10.000 Umdrehungen pro Minute. Das maximale Drehmoment stieg von 370 Nm bei 7.500 Umdrehungen auf 385 Nm bei 8.500 Umdrehungen.

In der Klasse GT2 für leicht modifizierte Seriensportwagen fuhren Dirk Werner (Kissenbrück), Richard Westbrook (Großbritannien) und Bryce Miller (USA) im Porsche GT3 RSR des Teams Farnbacher Loles Racing ihren ersten ALMS-Sieg ein. In einem dramatischen Finale überholte Werner Mika Salo im Ferrari in der letzten Runde. "Nach dem Restart zwei Runden vor Rennende war ich zweiter. Mika war sich mit seinem bereits überrundeten Teamkollegen nicht ganz einig. Diese Einladung habe ich genutzt und bin innen vorbei gegangen", freute sich Werner. Im Anschluss drehte sich Salo und musste sich mit letztlich Rang fünf begnügen. Auch Wolf Henzler (Nürtingen) vom Team Flying Lizard Motorsports gewann im Porsche GT3 RSRS in der letzten Runde einen wichtigen Zweikampf. Er setzte seinen direkten Meisterschaftskonkurrenten Dirk Müller im Ferrari massiv unter Druck. "Das hat dazu geführt, dass er einen Fehler gemacht hat und ich ihn passieren konnte", berichtete Henzler, der damit Zweiter wurde. Henzler und sein Teamkollege Jörg Bergmeister (Langenfeld) konnten somit ihre Führung in der Meisterschaft weiter ausbauen.