Beim Stadtrennen in Long Beach/Kalifornien hat Porsche seine Spitzenposition in der American Le Mans Series verteidigt. Timo Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich), die bei den ersten Saisonrennen in Sebring und St. Petersburg jeweils die volle Punktzahl geholt hatten, belegten mit dem 476 PS starken RS Spyder diesmal den zweiten Platz in der Klasse LMP2 vor ihren Teamkollegen Sascha Maassen (Aachen) und Patrick Long (USA). Nach 71 Runden auf dem engen Stadtkurs fehlte den amtierenden Champions nur eine Sekunde zum Sieg.

"Das Wichtigste ist, dass wir heute gut gepunktet haben", sagte Timo Bernhard, der zusammen mit Romain Dumas zum 14. Mal in Folge auf dem Siegerpodium stand. "Es war ein typisches Stadtrennen mit sehr vielen Überholmanövern, bei denen wir immer wieder Zeit verloren haben. Wir hatten heute einfach nicht das nötige Glück, konnten aber immerhin unsere Führung in der Meisterschaft behaupten." Nach 13 Klassensiegen in Folge in der American Le Mans Series musste sich Porsche erstmals knapp geschlagen geben.

Im RS Spyder mit der Startnummer 7 ging Timo Bernhard von der Pole Position ins Rennen, verlor seine Führung in der ersten Kurve aber an Patrick Long, der sich mit einem Traumstart aus der zweiten Reihe an die Spitze setzte. Die zwei von Penske Racing eingesetzten Sportprototypen aus Weissach bestimmten im ersten Renndrittel das Tempo und lagen auch nach den Boxenstopps wieder vorne – diesmal führte Romain Dumas, der an der Box am schnellsten abgefertigt wurde, weil die Penske-Crew nach dem Tanken nur die Reifen auf der linken Seite wechselte. "Ich bin sicher, dass ich die Führung bis ins Ziel hätte halten können", sagte er, "doch dann kam noch eine weitere Gelbphase, während der die rechten Reifen sehr viel Schmutz von der Strecke aufgesammelt haben. Dadurch war das Auto sehr schwer zu fahren." Er musste deshalb erst die rund 200 PS stärkeren und vom Leistungsgewicht her deutlich überlegenen Audi R10 und kurz vor dem Ziel auch noch einen Acura passieren lassen.

"Die Gelbphasen haben mal wieder das Rennen entschieden, diesmal leider nicht zu unseren Gunsten", bilanzierte Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen. "Ein Kompliment an unsere Fahrer, sie haben alles gegeben und sind ein starkes Rennen gefahren."

Einen spannenden Kampf um den Sieg erlebten die Zuschauer auf den vollbesetzten Tribünen auch in der Klasse GT2 der leicht modifizierten Seriensportwagen. Nachdem sie lange geführt hatten, verpassten Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Wolf Henzler (Nürtingen), die Auftaktsieger von Sebring, den Klassensieg gegen den schnellsten Ferrari nur um eine Zehntelsekunde. Im Porsche 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports kamen sie vor ihren Teamkollegen Patrick Pilet (Frankreich) und Johannes van Overbeek (USA) als Zweite ins Ziel.

"Leider haben wir heute die Führung in der Box verloren", sagte Jörg Bergmeister, der Champion von 2006. "Trotzdem können wir zufrieden sein, weil unser Tempo stimmt. Wir waren das ganze Rennen über schneller als der Ferrari."