Vor den Toren der kanadischen Metropole Toronto findet am Sonntag das einzige Rennen der American Le Mans Series außerhalb der Vereinigten Staaten statt. Auf dem Mosport International Raceway will Porsche mit dem RS Spyder nach sechs Gesamtsiegen und sieben Klassensiegen in Folge seine Pole Position in der Punktetabelle nutzen und mit einem weiteren Erfolg in der Klasse LMP 2 seine souveräne Führung in der Meisterschaft ausbauen.

Der 4,102 Kilometer lange Kurs mit seinen zehn Kurven gilt unter den Fahrern als der schnellste und schwierigste der American Le Mans Series. "Die Strecke ist eine sehr große Herausforderung", bestätigt Porsche-Werksfahrer Romain Dumas (Frankreich), der mit dem RS Spyder im Vorjahr die Klasse LMP2 gewann und zusammen mit Timo Bernhard (Dittweiler) nach vier Gesamtsiegen in dieser Saison klar auf Titelkurs ist. "Es gibt kaum eine andere Rennstrecke mit so vielen schnellen Kurven hintereinander, aber für unseren RS Spyder ist das gut. Da können wir unsere Stärken voll ausspielen."

Insgesamt vier der in Weissach entwickelten und gebauten Sportprototypen sind in Mosport am Start. Zwei RS Spyder setzt Penske Motorsports ein, der souveräne Tabellenführer in der Teamwertung der Klasse LMP2: Titelverteidiger Sascha Maassen (Aachen) und Ryan Briscoe (Australien) teilen sich den RS Spyder mit der Startnummer 6, Timo Bernhard und Romain Dumas wechseln sich im Cockpit der Startnummer 7 ab. Das von Porsche unterstützte Privatteam Dyson Racing schickt zwei RS Spyder für Andy Wallace (Großbritannien) und Butch Leitzinger (USA) mit der Startnummer 16 sowie für Chris Dyson (USA) und Guy Smith (Großbritannien) mit der Startnummer 20 ins Rennen.

Mit dem Rückenwind seines grandiosen Gesamtsiegs auf der legendären Rennstrecke Road America zusammen mit Romain Dumas nimmt Timo Bernhard den Abstecher nach Kanada sehr zuversichtlich in Angriff. "Auf dieser Strecke haben wir in den letzten Jahren immer gut ausgesehen", sagt er, "und der RS Spyder ist aerodynamisch noch besser geworden. Die Start-Ziel-Gerade ist relativ kurz, so dass wir da gegen die leistungsstärkere Konkurrenz nicht allzu viel Zeit verlieren dürften. Aber wir konzentrieren uns ja sowieso in erster Linie auf unsere Klasse." Romain Dumas stellte im Vorjahr einen neuen Rundenrekord auf.

Ein spannendes Rennen erwartet auch Sascha Maassen, zumal das Wetter in Mosport immer für eine Überraschung gut ist: Letztes Jahr musste das Qualifying wegen sintflutartiger Regenfälle, die den Kurs an vielen Stellen unter Wasser setzten, gestrichen werden. "Die Strecke ist schon ziemlich in die Jahre gekommen, der Belag wurde also immer wieder ausgebessert", sagt er. "In einigen Kurven fahren wir teilweise auf Beton und haben da natürlich sehr wenig Grip. Da muss man ständig auf der Hut sein, um nicht plötzlich neben der Piste zu landen."

In der Klasse GT2, in der leicht modifizierte Seriensportwagen am Start sind, wollen Ralf Kelleners (Düsseldorf) und Tom Milner (USA) an ihre starke Leistung im Rennen von Road America anknüpfen: Im Porsche 911 GT3 von Rahal Letterman Racing wurden sie mit einer guten Vorstellung Zweiter und schafften damit zum zweiten Mal in dieser Saison den Sprung aufs Siegerpodium. Titelverteidiger Jörg Bergmeister (Langenfeld) will in Mosport zusammen mit Johannes van Overbeek (USA) in einem 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports seinen dritten Klassensieg in dieser Saison holen.