Mit einem grandiosen Gesamtsieg beim Vier-Stunden-Rennen in Elkhart Lake hat Porsche seine Spitzenposition in der American Le Mans Series weiter ausgebaut. In einem Herzschlagfinale gewannen Timo Bernhard und Romain Dumas im RS Spyder von Penske Motorsports auf dem legendären Kurs Road America im US-Bundesstaat Wisconsin den achten Lauf dieser Rennserie mit den schnellsten Sportwagen der Welt. Für Porsche war es bereits der sechste Gesamtsieg in Folge.

Im spannendsten Rennen der Saison, in dem das Feld wegen eines heftigen Gewitters mit sintflutartigen Regenfällen eine gute Stunde hinter dem Pace Car unterwegs war, setzten sich Timo Bernhard und Romain Dumas erneut nicht nur gegen ihre Konkurrenten in der Klasse LMP2 durch. Auf der 6,510 Kilometer langen Traditionsrennstrecke, auf der die Motorleistung wegen der langen Geraden und schnellen Kurven eine besonders wichtige Rolle spielt, distanzierten sie mit dem RS Spyder mit der Startnummer 7 auch die vom Leistungsgewicht her deutlich überlegenen, rund 200 PS stärkeren LMP1-Fahrzeuge und feierten mit einem Vorsprung von 1,783 Sekunden ihren nach Long Beach, Houston und Mid-Ohio vierten Gesamtsieg in dieser Saison. Im zweiten von Penske Motorsports eingesetzten RS Spyder mit der Startnummer 6 belegten Sascha Maassen und Ryan Briscoe den zweiten Platz in der Klasse LMP2.

"Das war einer unserer schönsten Siege, weil wir ihn auf dieser schnellen Strecke nicht erwarten konnten", sagte Timo Bernhard. "Aber heute hat wieder mal alles gepasst. Wir hatten eine sehr gute Strategie und haben keine Fehler gemacht, nicht an der Box und nicht auf der Strecke. Die letzten zwei Runden waren besonders dramatisch. Ich war dauernd am Überholen, um meinen knappen Vorsprung nicht zu verlieren, manchmal auch an Stellen, an denen ich normalerweise nicht überholen würde. Der reine Wahnsinn."

Als Romain Dumas kurz vor der langen Gewitter-Gelbphase die Führung übernahm, war das für ihn ein Schlüssel zum Erfolg. "Im Regen hinter dem Pace Car zu fahren, war sehr schwierig, vor allem als es langsam dunkel wurde", sagte er. "Doch als das Rennen endlich weiter ging, waren wir plötzlich in einer sehr guten Position. Und Timo hat wirklich das Beste daraus gemacht."

Mit dem siebten Klassensieg in dieser Saison vergrößerte Porsche seinen Vorsprung in der Meisterschaft der Klasse LMP2 und steht kurz vor der erfolgreichen Titelverteidigung. In der Fahrerwertung bauten Timo Bernhard und Romain Dumas ihre Führung vor ihren Teamkollegen Sascha Maassen und Ryan Briscoe weiter aus.

"Das war eine tolle Leistung der Fahrer und des gesamten Teams. Vor allem was Romain und Timo gezeigt haben, war fantastisch", sagte Dieter Steinhauser, Leiter Motorsport Entwicklung. "Die exzellente Performance über die gesamte Renndistanz zeigt die Überlegenheit des RS Spyder-Konzepts auch auf einer Strecke, die leistungsstärkeren Fahrzeugen normalerweise besser liegt. Sechs Gesamtsiege in Folge – so schreibt man Geschichte."

Auch das von Porsche unterstützte US-Privatteam Dyson Racing glänzte gegen die starke Konkurrenz in der am härtesten umkämpften Klasse der American Le Mans Series mit einer guten Teamleistung. Im RS Spyder mit der Startnummer 20 belegten Chris Dyson und Guy Smith den vierten Platz in der Klasse LMP2, Andy Wallace und Butch Leitzinger wurden mit der Startnumer 16 Fünfter.

In der Klasse GT2 für modifizierte Seriensportwagen schafften Ralf Kelleners und Tom Milner zum zweiten Mal in dieser Saison den Sprung aufs Siegerpodium: Im Porsche 911 GT3 RSR von Rahal Letterman Racing belegten sie wie schon in Lime Rock den zweiten Platz. Wolf Henzler und Robin Liddell kamen in einem 911 GT3 RSR von Tafel Racing auf dem vierten Platz ins Ziel.