Die United SportsCar Championship steht womöglich vor einer Bereicherung aus Deutschland. Wie heute bekannt wurde, erwägt man bei HTP Motorsport offenbar eine Expansion in die USA. Die zuletzt so erfolgreiche GT-Mannschaft um Oberhaupt und Unternehmer Norbert Brückner würde gerne einen Mercedes-Benz SLS AMG in der GT3-basierten GT-Daytona-Klasse des neuen Championats zum Einsatz bringen. Entscheidungen sind bislang allerdings noch keine gefällt worden.

"Das Team denkt im Moment darüber nach", gab HTP-Chefingenieur Renaud Dufour im Gespräch mit "Endurance-Info" zu Protokoll. "Aber die US-Regeln sind anders, für sie sind spezielle Umbauten nötig. Das ABS und die Traktionskontrolle sind nicht erlaubt, Heckflügel und Benzintank müssten ausgetauscht werden und zu alledem kämen neue Reifen." Dem Franzosen nach gilt es erst einmal, die Kosten für ein solches Unterfangen gründlich zu evaluieren. Hierzu stellte er zwei unterschiedliche Ansätze in den Raum.

Volles Programm in der neuen Saison

"Entweder könnte Mercedes ein solches Paket entwickeln oder wir selbst. Die Bereitwilligkeit [zur Teilnahme an der USCC; Anm. d. Red.] ist da, aber es benötigt Zeit, alles vorzubereiten, und wir sind schon jetzt ziemlich eingespannt." In der Tat gibt es kaum noch Lücken im heurigen Fahrplan der Ensheimer Equipe: Blancpain-Sprint- und Langstreckenserie stehen genauso auf der Agenda wie das ADAC GT Masters, die 24 Stunden am Ring und ein Trip zum 12-Stunden-Rennen nach Bathurst in Australien.

"Wir müssen noch ein wenig abwarten, um zu sehen, wie genau die Regularien [in der USCC] greifen werden, aber wir haben definitiv interessierte Kunden", so Dufour abschließend. Die GTD-Wertung zählte beim 24-Stunden-Rennen von Daytona am vergangenen Wochenende, dem Aufgalopp zur USCC, sage und schreibe 29 Fahrzeuge. Der Marken-Mischmasch: Aston Martin, Audi, BMW, Ferrari und Porsche. Im weiteren Verlaufe der Saison hinzustoßen wird obendrein Nissan mit einer GTD-Version des GT-R.