Mit der USCC will sich die IMSA durchaus in Richtung Europa orientieren. Nach Fallen der Zielflagge in Daytona zeigte sich zum ersten Mal, was bei der Anwendung europäischer Normen passieren kann: Wurden in der Vergangenheit die Reihenfolge nach Fallen der Zielflagge nicht mehr gerne umgeschrieben, so dass sogar illegale Autos den Florida-Klassiker gewannen, reagierte die Rennleitung diesmal sofort: Die Auslaufrunde hatte noch gar nicht richtig angefangen, da hatte Alessandro Pier Guidi bereits eine Zeitstrafe kassiert und den Klassensieg verloren.

Was war passiert? Besagter Pier Guidi und Markus Markus Winkelhock im Audi R8 LMS von Flying Lizard Motorsport kämpften in einem Sprintrennen um den Klassensieg und versuchten dabei in der letzten Runde, zu Zweit nebeneinander eine Stelle zu durchfahren, an der schlichtweg nur ein Fahrzeug Platz hat. Winkelhock wurde ins Gras gedrängt, ohne dass sich die beiden Fahrzeuge berührt hatten, Pier Guidi wurde bestraft. Level 5 legte Protest gegen die Zeitstrafe ein und bekam den Sieg am späten Ostküsten-Nachmittag zurück erstanden.

Das offizielle Statement besagt: "Ein nachträgliches Review des Vorfalls in der letzten Runde des 52. Rolex 24 in Daytona wurde von den IMSA-Offiziellen durchgeführt. Es wurde entschieden, die Entscheidung des Renndirektors aufzuheben und die Strafe gegen das Nr. 555 Level 5 Motorsports Ferrari 458 Italia Team zu stornieren, so dass Scott Tucker, Bill Sweedler, Townsend Bell, Jeff Segal und Alessandro Pier Giuidi als Gewinner der GT Daytona-Klasse gewertet werden. Wir bereuen die Konfusion nach dem Rennen und bedanken uns für die Geduld der Fans, Fahrer, Teams und Medien, so dass wir das Review ordnungsgemäß durchführen und diese Entscheidung verkünden konnten."

Gerade für die amerikanische Öffentlichkeit sind derartige Diskussionen nach dem Rennen noch relatives Neuland. Noch 2009 gewann Brumos mit einem untergewichtigen Daytona Prototypen das Rennen und musste anschließend 5.000 Euro Strafe zahlen, das Ergebnis blieb jedoch unangetastet. Der Trend hin zu mehr Kontrolle durch die Rennleitung ist jedoch unlängst bereits in NASCAR und IndyCar angewandt worden.