Nach nur einer Stunde fiel spielte sich eine vorentscheidende Szene beim Petit Le Mans ab: Neel Jani kollidierte bei einer Überrundung des DeltaWing mit einem LMPC-Fahrzeug, das aus der Box kam. Der Reparaturstopp und eine anschließende Stop-and Go-Strafe warf den Lola-Toyota um zwei Runden zurück. "Ich habe das Fahrzeug nie gesehen", entschuldigte sich der künftige Porsche-Werksfahrer. Lucas Luhr ist im Pickett-HPD auf Kurs, sein 50. ALMS-Rennen zu gewinnen, doch Rebellion hat den höheren Speed und könnte noch einmal in Schlagdistanz kommen. Die Kollision hatte auch Implikationen für die Meisterschaft in der LMPC: Tabellenführer Mike Guasch fiel durch den Zusammenstoß ans Ende des Feldes zurück.
Die noch stellenweise feuchte Strecke sorgte am Start für einen Reifenpoker. Viele Fahrzeuge starteten auf Regenreifen, doch die Ideallinie war bereits in der ersten Runde trocken. Nach und nach kamen die auf Regenreifen gestarteten Prototypen und GT-Fahrzeuge an die Box. Die frühen Boxenstopps sorgte für einige ungewöhnliche Fahrzeuge an der Spitze: Zwischenzeitlich führte Oswaldo Negri im Oreca FLM09 von 8 Star Motorsports aus der LMPC das Rennen vor dem DeltaWing Coupe an. Es dauerte aber nicht lange, bevor die üblichen Verdächtigen das Kommando übernahmen.
Nach 90 Minuten setzte ein Regenschauer ein, fast zeitgleich brachten Trümmerteile auf der Strecke das Safety Car zum ersten Mal auf die Strecke. Der Schauer war nur kurz und nach und nach wechselten alle Fahrzeuge wieder zurück auf Slicks. Zur 3-Stunden-Marke hängt das Feld zum zweiten Mal hinter dem Safety Car nach einem Unfall eines LMPC.
LMP1: Mehrere Führungswechsel, dann Crash
Lucas Luhr entschied das erste direkte Duell gegen Neel Jani für sich und brachte den HPD ARX-03c nach wenigen Runden bei noch feuchter Strecke in Führung. Neel Jani brachte daraufhin das Toyota-befeuerte Lola B12/60 Coupe an die Box, Luhr folgte wenige Runden später. Da der Rebellion-Boxenstopp nicht reibungslos verlief, behielt Luhr die Führung, doch Jani holte diese sich wenige Runden später zurück.
Nach der Kollision zwischen Jani und Cameron hatte Pickett Racing alle Trümpfe in der Hand: Zwei Runden Vorsprung und keine Probleme am HPD. Jani erkämpfte sich nach der ersten Gelbphase eine Runde zurück. Dahinter stritten der DeltaWing und das Mazda-gepowerte Lola Coupe von Dyson Racing um die dritte Position. Nach zwei Stunden musste das neue DeltaWing-Coupe mit technischen Problemen ins Fahrerlager geschoben werden und verlor etwa 20 Runden.
LMP1-Zwischenstand nach drei Stunden:
1. Luhr/Graf/Dumas (Pickett Racing, HPD ARX-03c-Honda #6)
2. Heidfeld/Jani/Prost (Rebellion Racing, Lola B12/60 Coupe-Toyota #12)
3. Dyson/Burgess/McMurray (Dyson Racing, Lola B12/60 Coupe-Mazda #16)
Boxenstopporgie für P2-Tabellenführer
Bei den kleinen Prototypen stürmte Guy Cosmo für Level 5 Motorsport an die Spitze und legte einen Marathon-Stint von 2 Stunden und 45 Minuten hin. Doch für das Team gab es einen Schock zu Beginn: Tabellenführer Scott Tucker musste zweimal an die Box kommen und fiel ans Ende der Klasse zurück. Die Situation verbesserte sich für das Fahrzeug mit der Startnummer 551 auch im weiteren Verlauf nicht und Tucker, Ryan Briscoe und Marino Franchitti hatten zur 3-Stunden-Marke bereits neun Boxenstopps absolviert.
Durch die Gelbphase robbte sich der schnellere HPD von Extreme Speed Motorsports wieder heran und liegt nur knapp hinter dem führenden Fahrzeug. Gar nicht in Tritt kommt das zweite Fahrzeug von Extreme Speed von Ed Brown, Johannes van Overbeek und Rob Bell. Auf den problembehafteten Level-5-HPD haben sie bereits drei Runden Rückstand.
LMP2-Zwischenstand nach drei Stunden:
1. Cosmo/Kane/Dumbreck (Level 5 Motorsports HPD ARX-03b #552)
2. Sharp/Lazzaro/Brabham (Extreme Speed Motorsports HPD ARX-03b #01)
3. Tucker/Briscoe/Franchitti (Level 5 Motorsports HPD ARX-03b #551)
Porsche und Corvette in Problemen
Die meisten Fahrzeuge in der GT-Klasse starteten auf Slicks, doch nicht so der mitfavorisierte Falken-Porsche. Wolf Henzler musste daher bereits nach wenigen Runden an die Box kommen. Noch schlimmer erging es der Werks-Corvette mit der Startnummer 4: Tommy Milner musste die Box aufsuchen, um die Lichtmaschine auszutauschen. Nur den Keilriemen zu tauschen brachte kein Ergebnis, so dass Milner, Oliver Gavin und Richard Westbrook durch einen zweiten Stopp hoffnungslos zurückfielen. Das war aber noch nichts gegen das Pech von Paul Miller Racing: Der Porsche 911 GT3 RSR von Marco Holzer, Bryce Miller und Emmanuel Collard musste in Führung liegend aufgeben.
An der Spitze setzten sich zunächst die SRT Viper von Dominik Farnbacher, Marc Goosens und Ryan Dalziel und die Nummer-3-Corvette der Tabellenführer Jan Magnussen, Antonio Garcia und Jordan Taylor ab. Die Gelbphase neutralisierte jedoch die Abstände und BMW schaltete sich ein: Nach dem Zwischenhoch des Paul-Miller-Porsche setzte sich wiederum die Viper mit der Startnummer 91 an die Spitze, nun aber verfolgt vom BMW Z4 GTE von Dirk Müller, John Edwards und Bill Auberlen. Nach drei Stunden ist das Rennen noch völlig offen.
GT-Zwischenstand nach drei Stunden:
1. Farnbacher/Goosens/Dalziel (SRT Viper GTS-R #91)
2. D. Müller/Edwards/Auberlen (BMW Z4 GTE #56)
3. Magnussen/Garcia/Taylor (Chevrolet Corvette C6 ZR1 #3)
LMPC-Tabellenführer in Kollision verwickelt
Oswaldo Negri hielt die Führung etwa 45 Minuten lang, bis er bei Überrunden einer Corvette diese verlor, als er das Muscle Car leicht berührte und es in die Wiese drückte. Die Gelegenheit nutzte Kyle Marcelli in seinem Boliden von BAR1 Motorsports, um dem 8-Star-Fahrzeug die Führung zu entreißen. In der LMPC gab es eine kleine Kollision zwischen Bruno Junqueira und Jonathan Bennett, was Letzteren in einen Dreher zwang. Junqueira kassierte für die Aktion eine 60-sekündige Stop-and-Go-Strafe.
Die große Story war jedoch die Kollision zwischen Jani und dem Fahrzeug von PR1 Mathiasen Motorsports. Dane Cameron war chancenlos, als ihn die volle Lola-Breitseite erwischte. Für Tabellenführer Mike Guasch, der ebenfalls auf dem Fahrzeug sitzt, war dies eine Katastrophe. Die Crew konnte das Fahrzeug reparieren und schickte Guasch wieder auf die Strecke. Es wird jetzt darum gehen, die 75-Prozent-Distanz zu schaffen und Punkte zu sichern. Kurz vor der Drei-Stunden-Marke flog Charlie Shears an zweiter Stelle liegend bei wieder feuchterer Strecke in Turn 1 ab.
LMPC-Zwischenstand nach drei Stunden:
1. Junqueira/Ende/Menezes (RSR Racing Oreca FLM09 #9)
2. Marcelli/Cumming/Johansson (BAR1 Motorsports Oreca FLM09 #8)
3. Bennett/Kimber-Smith/Wilkins (Core Autosport Oreca FLM09 #05)
Spannender Kampf zwischen Flying Lizard und TRG
Bei den Porsche 911 GT3 Cup dominierte vom Start weg das Fahrzeug von Flying Lizard Motorsport mit der Startnummer 45. Spencer Pumpelly, Nelson Canache Jr. und Madison Snow mussten aber nach dem zwischenzeitlichen Regen die Führung an den TRG-Porsche abgeben. Damien Faulkner war in seinem Stint zunächst unantastbar, wurde dann aber von Pumpelly wieder eingeholt. Vor der SC-Phase kam der TRG-Porsche an die Box und liegt deshalb nun kurzfristig auf P2. Die Tabellenführer von Alex Job Racing folgen auf der dritten Position, die ihnen den Meistertitel in der GTC einbringen würde.
GTC-Zwischenstand nach drei Stunden:
1. Pumpelly/Canache Jr./Snow (Flying Lizard Motorsports Porsche 911 GT3 Cup #45)
2. Keating/Faulkner/Stanton (TRG Porsche 911 GT3 Cup #66)
3.MacNeil/Bleekemolen/Bleekemolen (Alex Job racing Porsche 911 GT3 Cup #22)
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