Es wurde bereits angekündigt, dass der USCC-Kalender für 2014 zwar zwölf Rennen vorsehen, aber jede Klasse nur elf Läufe absolvieren würde. Die Umsetzung überraschte dann aber: Während in Long Beach die LMPC und GTD pausiert, wird in Detroit die GTLM-Klasse nicht dabei sein. Überraschend ist dagegen das dritte "Sonderwochenende" auf dem Virginia Raceway, auf dem die P-Klasse Pause haben wird. Damit aber nicht genug: Die GT-Kategorien und die LMPC werden dort jeweils eigene Rennen fahren. Das erstaunt vor dem Hintergrund der Tatsache, dass diese Klasse in der ALMS dieses Jahr lediglich etwa sieben Fahrzeuge umfasst.

Das soll sich jedoch nächstes Jahr ändern: Die IMSA erwartet für das einzelne Rennen der PC-Kategorie ein Dutzend Oreca-FLM-Fahrzeuge. Mit einer solchen Zahl wäre ein Rennen durchaus gerechtfertigt. Aber wie kam die Entscheidung zu einem reinen LMPC-Rennen überhaupt zustande? "Da wir den VIR [Virginia International Raceway] bereits als GT-Rennen für die USCC terminiert hatten, war die Möglichkeit, eine Prototypen-Komponente hinzuzufügen, durchaus attraktiv", erklärt IMSA-Präsident Scott Atherton gegenüber Sportscar365.

Hoffnung liegt auf europäischen Teams

Diese soll den GT-Klassen aber nicht die Schau stehlen, weshalb ihnen ein eigenes Rennen zugebilligt wurde. "Ich denke, die Schlagzeile nach dem Rennen auf dem VIR sollte die Gelegenheit für einen GT-Hersteller sein, einen Gesamtsieg zu verkünden" so Atherton weiter. Aus diesem Grund werde das LMPC-Rennen auch nicht über die volle Distanz von 2 Stunden und 45 Minuten gehen. Überhaupt sei ein solcher Schritt gar nicht geplant gewesen, führt Atherton aus, aber es bot sich einfach an, um die LMPC-Kategorie ebenfalls auf elf Rennen zu bringen, da sie bereits in Long Beach pausieren muss.

Doch wie soll die unglaublich anmutende Zahl von zwölf oder mehr LMPC-Fahrzeugen erreicht werden? Atherton glaubt, dass die europäischen Teams Interesse zeigen werden: "Ich denke, die Attraktivität eines Stand-Alone-Rennens wird schon aus sich selbst heraus dafür sorgen", gibt er sich optimistisch. "Wir planen keinerlei spezielle Anreize, um an mehr Teams heranzukommen. Das Fahrzeug [der Oreca FLM09] ist identisch mit dem, das in Europa eingesetzt wird. Wenn man sie alle zusammenzählt, sind es eine ganze Menge."

Detroit am Le-Mans-Testtag: Ärger vorprogrammiert

Das Rennen in Detroit ist denkbar ungünstig platziert, Foto: Grand-Am
Das Rennen in Detroit ist denkbar ungünstig platziert, Foto: Grand-Am

Die Aufstellung des Kalenders ist nicht einfach gewesen. Die Entscheidung, welche Kategorie wo fahren soll, hing unter anderem vom Sponsoren ab, weshalb auch Long Beach als reines GT-Rennen, so wie es eigentlich geplant gewesen ist, ausschied: "Wenn man sich ansieht, wer ein Interesse daran hat, beim Event in Long Beach die Prototypen-Klassen fahren zu lassen, war das wichtig. Aber es ist auch eine gute Gelegenheit, unsere beiden Premium-Klassen in einem solch wichtigen Automobil-Markt zu präsentieren."

Auch das Rennen in der Motor-City Detroit habe eine Priorität gehabt, doch überschneidet sich dieses mit dem Testtag für die 24 Stunden von Le Mans. "Es ging darum, so viele Klassen wie möglich am Start zu haben", sagt Scott Atherton. "Gleichzeitig wollen wir den Teams, die nach Le Mans gehen wollen, die Möglichkeit geben, zu tun, was immer sie für den Test tun müssen. Das ist ein Kompromiss, aber ich denke, es ist ein guter Kompromiss."

Doch genau damit werden die LMP2-Teams vor den Kopf gestoßen. Da die P-Kategorie auf der Belle Isle startet, müssen Le-Mans-Teilnehmer ein Rennen opfern. So mancher wittert bereits einen Affront gegen den ACO, denn ein Streichresultat wird in der USCC definitiv nicht eingeführt. "Ich stimme zu, dass das eine Herausforderung wird. Wie wir immer gesagt haben, fällen wir unsere Entscheidungen danach, was am besten für unsere amerikanische Meisterschaft ist. Das bedeutet aber nicht, dass wir den Rest der Welt in jedem Fall ignorieren." Die LMP2-Teamchefs werden sich dem wohl kaum anschließen können.