Pierre Kaffer spricht von einer Ehre, einen Ferrari pilotieren zu dürfen. Diesen, genauer gesagt den F458 Italia, bewegt er in der American Le Mans Series auf einzigartigen Rennstrecken wie Laguna Seca, Long Beach und Sebring. Grund genug, das Arbeitsgerät einmal vorzustellen.

Der F458 ist das Nachfolgemodell vom F430 und wurde in diesem Jahr komplett neu entwickelt. Entsprechend hatte Kaffer anfangs noch mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. "Zu Beginn der Saison brauchten wir noch etwas Zeit, um ein paar Kleinigkeiten auszusortieren", erklärte der 35-Jährige gegenüber Motorsport-Magazin. Trotzdem habe er in seinem 600 PS starken Fahrzeug immer sehr viel Spaß gehabt.

Im Dienstwagen von Kaffer ist ein V8-Mittelmotor mit viel Drehmoment verbaut. Dieser unterscheidet sich bedeutend von den Aggregaten anderer Ferrari-Modelle. "Bisher war man von Ferrari ja reine Drehorgeln gewohnt. Mit dem neuen Motor muss man sich dagegen nicht ständig bei 9.000 Umdrehungen bewegen", sagte Kaffer. Somit liefert der F458 eine größere Drehmoment-Bandbreite ab.

Der Ferrari besticht vor allem durch seinen großen Heckflügel, der den Hauptbestandteil der Aerodynamik bildet und sich variieren lässt. Außerdem wird die Aerodynamik, zu der neben dem Heckflügel auch die Bodenhöhe und die Lufteinlässe gehören, mehrmals im Jahr grundlegend geändert. "Für besondere Strecken wie Le Mans gibt es spezielle Aerodynamik-Pakete", verriet Kaffer. Dank dieser könne man auch auf Highspeed-Passagen mit der Konkurrenz mithalten.

Wie in der Formel 1 lassen sich am Lenkrad des ALMS-Ferraris einige Dinge verstellen. Das betrifft zum Beispiel die Traktionskontrolle oder das Motor-Mapping, mithilfe dessen sich während Safety Car-Phasen Benzin einsparen lässt. Anders als in der Königsklasse vertraut Ferrari mit seinem F458 aber noch auf ein sequenzielles Getriebe mit Schaltknauf. Doch dies soll sich bald ändern. "Ab der kommenden Saison werden wir auch mit Wippen direkt am Lenkrad schalten", erklärte der langjährige Audi-Pilot. Dieses System wird von anderen Herstellern in der ALMS bereits verwendet und kommt laut Kaffer vor allem bei den Gentleman-Fahrern gut an.

Zu guter Letzt darf bei einem Auto die Sicherheit natürlich nicht zu kurz kommen. Diesbezüglich macht sich Kaffer bei seinem Arbeitsgerät keine Sorgen. "Ich halte den F458 für ein sehr sicheres Auto, aber das sind ja heute fast alle Rennboliden", meinte Kaffer. So habe es mit den GT-Ferraris schon schlimme Unfälle gegeben, die die Fahrer stets unbeschadet überstanden haben.

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