Nach dem sportlichen Reglement wurde nun auch der Kalender der dritten WM-Saison für GT1-Autos veröffentlicht. Die Serie startet in Europa zusammen mit der GT3-EM und könnte sogar ein gemeinsames Feld stellen, wenn die Starterzahlen es zulassen. Um diesen Schritt zu ermöglichen, wird die Europameisterschaft den Modus mit Qualifying- und Hauptrennen samt Pflichtboxenstopp inklusive Reifenwechsel von der WM adoptieren. Bisher fuhr die GT3-EM zwei gleichberechtige Rennen ohne Reifenwechsel. Ab 2012 gibt es wie in der WM nur noch acht Punkte für den Sieg im Qualifying- und 25 Punkte für Platz eins im Championship-Rennen.

Schon länger steht fest, dass die Weltmeisterschaft nicht mehr auf Grand-Prix-Strecken wie Abu Dhabi Station macht, sondern eher auf kleinere Kurse ausweicht. Sie startet am zweiten Aprilwochenende im französischen Nograo und reist zwei Wochen später nach Zolder. Nach Navarra steht noch der Kurs an der Algarve auf dem Programm, bevor auf einer noch nicht definierten Strecke in Peking gefahren wird. In China bleibt man zu einem weiteren Rennen in Ordos, dann wandert der Tross über Moskau und Zandvoort nach San Luis in Argentinien. Ein zehnter Lauf ist im Kalender vorgesehen, dessen Austragungsort noch bekannt gegeben wird, möglicherweise ist es der Sachsenring.

Kurioserweise werden GT3-Boliden die Speerspitze der GT1-Weltmeisterschaft, die ihren Namen beibehält. Lediglich die Einstellmöglichkeiten am Fahrwerk werden weniger streng limitiert und lautere Abgasanlagen erlaubt. Das vom Serienorganisator Stéphane Ratel ursprünglich geplante Konzept, mehrere Klassen in einer Meisterschaft namens GT-World zu vereinen, scheiterte damit. Angst vor langweiligen Rennen braucht aber niemand haben: die GT3-Serien haben bereits mehrfach bewiesen, dass sie spannenden Motorsport mit besonderen Autos bieten.

Die Kategorie konnte nicht erst in der Europameisterschaft mit spannenden Rennen überzeugen, sondern begeisterte besonders durch die einmalige Markenvielfalt auch in der Blancpain Endurance Series und in nationalen Meisterschaften wie dem ADAC GT Masters. Im nächsten Jahr müssen die GT3-Renner auch auf der WM-Bühne für Unterhaltung sorgen und sollen mindestens 20 Autos garantieren.

Bisher gelten die Vizemeister der abgelaufenen Saison, Hexis mit dem McLaren MP4-12C, WRT (Audi R8), JRM (Nissan GT-R) und Young Driver Aston Martin als sichere Teilnehmer. Vita4One, das Team des mehrfachen Meisters Michael Bartels oder AF Corse könnten den Ferrari F458 einsetzen. Nach dem Rückzieher von MarcVDS werden weder BMW noch Alpina ins Feld rollen, sollte sich kein anderer Abnehmer finden. Mercedes steht mit dem SLS ebenso Gewehr bei Fuß wie Lamborghini, Ford oder Chevrolet (Camaro sowie Corvette).

Der Rennkalender der GT1-WM 2012:

08. April – Nograo
22. April – Zolder
27. Mai – Navarra
08. Juli – Algarve
26. August – Peking
02. September – Ordos
16. September – Moskau
07. Oktober – Zandvoort
25. November – San Luis