Der Österreicher Martin Bauer, amtierender zweifacher Meister der IDM Superbike, hat 2009 bisher kein Glück gehabt. Beim Saisonauftakt auf dem Lausitzring stürzte er schon in Führung liegend auf Fremdkörpern eines vorangegangenen Sturzes. In Oschersleben endete ein technischer Defekt ein weiteres Mal im Kiesbett. Leider ging es dort nicht so glimpflich ab. Bauer brach sich das Kahnbein und zwei Finger. Jetzt muss der Österreicher pausieren und wird durch den Briten Chris Burns ersetzt.

Burns fuhr unter anderem 2003 und 2004 auf der damals hoffnungslos unterlegenen und heftig umstrittenen Harris WCM-Maschine in der MotoGP-Weltmeisterschaft. Umstritten deswegen, weil der Motor, den man in diesem Motorrad verwendete, eigentlich kein 990ccm-Prototyp wie gefordert, sondern vielmehr ein verkappter Yamaha R1-Motor aus der Serie mit Modifikationen war.

Burns hatte vor seinem Auftritt in der MotoGP viele Lorbeeren geerntet, wurde unter anderem 1998 zum "Jungen Fahrer des Jahres" in Großbritannien gewählt. Seine bisherige motorsportliche Laufbahn war geprägt von Geld- und Sponsorenmangel sowie hoffnungslos unterlegenem Material. Der ehemalige Grand Prix Pilot und Motorrad-Nationalheld der Briten, Niall Mackenzie, hatte ihm Ende 2002 geholfen, in der MotoGP-Klasse bei Harris WCM unterzukommen. Aber auch dort litt Burns wieder unter einem seiner beiden Probleme: hoffnungslos unterlegenem Material. In den roten Geschichtsbüchern der MotoGP-Ergebnisse wird sein Name auch nie auftauchen. Burns schaffte es nie in die Punkte und schlug sich mit der WCM ständig unter Wert.

Problem ausgeräumt

Eines seiner beiden ihn ständig begleitenden Probleme ist für Burns auf dem Nürburgring ausgeräumt. In dem er als Martin Bauer-Ersatz im Holzhauer Racing Promotion Team unterkommt, findet er neben erstklassigem Material auch einer hervorragende Teamstruktur vor. Bauer wurde bekanntermaßen zusammen mit Teamchef Jens Holzhauer souverän Meister der IDM Superbikes. Ob Burns den Nürburgring aus privaten Fahrten kennt, ist ungewiss. Fakt ist aber, dass Streckenunkenntnis seit dem Aufkommen eines gewissen Ben Spies keine Ausrede mehr ist.

Die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) wird am kommenden Wochenende (29. - 31. Mai) auf dem Nürburgring zu Gast sein. Über mangelnden Grip dürfte sich wohl keiner der Piloten aus den Klassen IDM Superbike, IDM Supersport, IDM 125 und den anderen beschweren dürfen. Schließlich ist am letzten Wochenende beim 24-Stunden-Autorennen genügend Gummi auf den Asphalt gekommen.