Wo die Saison im April ihren Anfang genommen hatte, ging sie am vergangenen Wochenende zu Ende. Im Team Van Zon-Remeha-BMW konnte man das Rennwochenende ganz entspannt angehen. Denn den Titel in der Superbike-Klasse hatte Markus Reiterberger bereits seit dem letzten Rennen auf dem Hockenheimring in der Tasche. Mehr zu tun gab es bei der Mannschaft vom Team Van Zon-alpha Technik-BMW powered by Herpigny mit den Fahrern Arie Vos und Bastien Mackels. Am Ende hatte Mackels das Glück auf seiner Seite und fuhr in seiner ersten IDM-Saison den Titel in der Klasse Superstock ein.

Reiterberger: Zwei neue Pokale

Sein erstes Erfolgserlebnis durfte Reiterberger bereits am Freitag feiern. Denn bei sieben der acht IDM-Veranstaltungen 2013 gab es am Freitag ein freies Training. Und an allen sieben Freitagen war er am Ende der schnellster Mann. "Und das, obwohl es am Freitag doch recht nass auf der Strecke war", berichtet der Teeanger. "Da war ich sonst nie so gut. Aber ich war ganz locker unterwegs." Nicht ganz so locker ging es dann im Abschlusstraining zu, als Reiterberger nach wenigen Runden mit einem technischen Problem an die Box rollte. Doch seine Mechaniker erkannten das Problem sofort und ergriffen die entsprechende Maßnahme, die in dem Fall einen Wechsel der Kupplung bedeutete. "Am Ende hatte ich dann nur noch wenige Runden", meinte Reiterberger, nachdem er sich noch auf den dritten Platz vorgearbeitet hatte.

Im ersten Rennen zeigte er einen eher durchwachsenen Start, kam aber über die Distanz immer besser in Fahrt. Von Platz fünf nach der ersten Runde ging es für den Meister Schritt für Schritt nach vorne. Bis zur Halbzeit hatte sich Reiterberger dann auf den ersten Platz vorgearbeitet und bis ins Ziel noch einen Vorsprung von knapp zwei Sekunden heraus gefahren. "Dass mein Start daneben geht, passiert mir eher selten", überlegte er anschließend. "Aber es hat Spaß gemacht, mit den anderen Fahrern zu kämpfen." Spaß bereitete ihm auch der zweite Lauf, obwohl auch dieser Sieg hart erkämpft werden wollte. "Es war ein ordentliches Stück Arbeit, bis ich an dem Führenden vorbei war", berichtet Reiterberger. "Dann habe ich ihn immer noch hinter mir gehört. Als ich ihn endlich abschütteln und frei fahren konnte, habe ich es geschafft, mich abzusetzen."

Als Zuschauer war an diesem Wochenende auch wieder Erwan Nigon bei seinem BMW-Team dabei. Allerdings kann sich der Franzose auch einige Wochen nach seinem Sturz nur mit Hilfe von Krücken fortbewegen. "Das ist kein Spaß mehr", gab er zu. "Irgendwann geht es auch wieder aufwärts, aber im Moment ist es schon schwer."

Mackels schafft den Titelgewinn, Pech für Vos

Für IDM-Superstock-Pilot Mackels vom Team Van Zon-alpha Technik-BMW powered by Herpigny stand am letzten IDM-Wochenende so einiges auf dem Spiel. Als Führender der seit diesem Jahr neu ins Leben gerufenen IDM Superstock-Klasse war der Belgier zum Lausitzring gekommen. Obwohl er versicherte, vor dem Titelkampf nicht sonderlich nervös zu sein, erlaubte er sich im Training zwei kleine Ausrutscher. Dann dauerte es im Abschlusstraining eine Weile, bis er wieder frei auffahren konnte. "Am Ende habe ich die Pole-Position in der Superstock-Klasse erobert", freute er sich nach getaner Arbeit. "Es war nach den beiden Stürzen schwer, im Kopf wieder klar zu kommen. Ich habe mich heran getastet und war am Anfang wirklich ziemlich zeitig auf der Bremse."

Im ersten Rennen musste Mackels einiges mitmachen, was ordentliche an seinen Nerven zerrte. Er lag gut im Rennen als er plötzlich in die Box rollte. "Es lag ein Fehler an der Drosselklappe vor", erläuterte BMW-Techniker Kurt Böck. "Aus Gründen der Fahrersicherheit schaltet das Motorrad dann in das Notprogramm." Vier Runden brauchte Mackels Mannschaft, um den Fehler zu beheben, dann ging es wieder raus auf die Strecke. Auf den letzten Drücker konnte der Belgier die nötige Renndistanz von 75 Prozent abliefern und dafür noch neun Punkte kassieren.

Im zweiten Rennen war die Zielankunft vor Dauerkonkurrent Daniel Sutter Pflicht. Einen Vorsprung von zwei Sekunden konnte Mackels herausfahren, doch der Schweizer gab sich nicht geschlagen. In der letzten Runde erfolgte der Angriff von Sutter, doch Mackels reagierte umgehend und konnte die Führung sofort wieder zurück erobern. Mit einem Vorsprung von 0,164 Sekunden sicherte sich Mackels den Sieg und den Titel. "Es ist der Wahnsinn", stellte Mackels freudestrahlend fest. "Letztes Jahr wusste ich nicht, wir es mit meiner Karriere weitergehen soll. Dann kam Werner Daemen und hat mir eine Chance gegeben. Und jetzt stehe ich hier."

Vos war wie schon auf dem Hockenheimring, wo er einen zweiten Platz und den neuen Rundenrekord einfahren konnte, wieder mit der neuen Version seines BMW-Motors unterwegs. "Leider konnte ich das im Training nicht wirklich ausspielen", schilderte er nachdem er Startplatz 10 geholt hatte. "Die Strecke ist im Regen ganz anders als im Trockenen. Bei solch nassen Bedingungen ist nicht die Power der ausschlaggebende Punkt, sondern eine gute Fahrwerksabstimmung und absolutes Vertrauen in sein Motorrad."

Die Technik machte dem Niederländer bei seinen Rennen dann einen Strich durch die Rechnung. Im ersten Lauf rettete er sich auf Platz 12 ins Ziel. "Nach dem Start war ich irgendwo um Platz 5, 6 rum unterwegs", schilderte er. "Dann klappte mein linker Lenkerstummel ein Stück nach vorne. Ich habe versucht, ihn wieder in seine alte Position zu bringen, aber er hat sich kein Stück mehr bewegt." Das letzte Rennen in der Saison musste Vos nach einem technischen Defekt an seinem Motor in der Box beenden.