Allerbeste Bedingungen also, um die vier noch ausstehenden Titelentscheidungen der Saison 2013 auszufahren. Insgesamt 8.500 Zuschauer kamen an diesem Wochenende an die Klettwitzer Rennstrecke, um dabei mitzufiebern. SUPERBIKE*IDM-Geschäftsführer Bert Poensgen zog eine positive Bilanz über die erste Saison als Promoter der Serie: "Sicher wurde uns am Anfang auch viel Skepsis entgegengebracht, umso schöner ist es nun, von vielen Seiten Lob zu hören. Wir haben in unserem ersten Jahr viel erreicht. Es wartet aber auch noch viel Arbeit auf uns und wir sind voller Tatendrang und neuer Ideen für die nächste Saison."

Mit zwei Siegen in der Superbike-Klasse machte der schon vorzeitig in Hockenheim gekürte Meister Markus Reiterberger seine Saison-Bilanz perfekt. Mit dem doppelten Triumph beim SUPERBIKE*IDM-Finale auf dem Lausitzring unterstrich der erst 19-jährige Bayer sein Ausnahmetalent ein weiteres Mal. Michael Ranseder wandelte seine Pole Position im ersten Rennen ebenfalls in einen Podiumsplatz um und verdrängte durch seinen zweiten Platz den abwesenden Damian Cudlin damit noch vom Vize-Rang in der Superbike-Gesamtwertung. Stefan Nebel konnte zum Saisonabschluss mit seiner BMW HP4 noch einen langgehegten Plan in die Tat umsetzen und sprang als Dritter erstmals für das Wilbers BMW-Team aufs Treppchen. Im zweiten Rennen sorgten die Teamkollegen Mark Aitchison und Gareth Jones mit den Plätzen zwei und drei hinter Reiterberger dafür, dass die Markenwertung in der Lausitz an Yamaha ging.

In der gemeinsam mit den Superbikes startenden, aber getrennt gewerteten Superstock 1000 wurde der Titelkampf erst in der letzten Runde des zweiten Rennens entschieden: Nachdem Spitzenreiter Bastien Mackels im ersten Rennen in Führung liegend ausrollte und die Box ansteuerte, rückte der Titelgewinn in weite Ferne und Dauerrivale Daniel Sutter hatte plötzlich wieder die besseren Karten. Er kam hinter Dominik Vincon (BMW Stilgenbauer) ins Ziel und kassierte 20 Zähler. Mackels Team reparierte das Bike in der Box in Windeseile und er konnte ins Rennen zurückkehren. Weil er zum Schluss die Mindestdistanz von 75 Prozent des Laufes zurückgelegt hatte, kam er auch noch in die Wertung und strich noch elf Punkte ein. Im zweiten Rennen kam es zum unmittelbaren Kopf-an-Kopf-Duell zwischen dem Belgier und dem Schweizer. Nicht nur auf dem Zeitenmonitor, sondern trotz des mit den Superbikes gemischt fahrendem Feldes auch auf der Strecke. Es ging hin und her. Fakt war: Wer von den beiden Fahrern zuerst das Ziel erreicht, ist Meister. Es war Mackels - mit einem Vorsprung von 0,164 Sekunden.

In der Supersport 600 machte Kevin Wahr gleich im ersten Rennen alles klar und sicherte sich den Meistertitel vor Verfolger Roman Stamm. Der Yamaha-Pilot setzte sich, von Platz drei gestartet, gleich in der ersten Runde an die Spitze des Feldes und baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Stamm hatte nach einem schlechten Start auf seiner Kawasaki das Nachsehen, auch wenn es ihm gelang am Ende noch als Zweiter über die Ziellinie zu fahren. Luca Grünwald (ebenfalls Yamaha) komplettierte das Podium. Im zweiten Supersport 600-Rennen des Tages bestätigten Wahr und Stamm noch einmal ihre fantastische Saison und fuhren erneut auf die ersten beiden Podiumsplätze. Gaststarter Lucas Mahias, der gestern bereits überragend auf Pole gefahren war, sicherte sich Platz drei.