Salzburg stand am vergangenen Wochenende ganz groß im Terminkalender des Österreichers Michael Ranseder. Die IDM stattete der Alpenrepublik einen von zwei Besuchen in dieser Saison ab. Mit dem Team Fritze Tuning trat Ranseder, der gerade Mal 90 Kilometer von der Hochgeschwindigkeitsstrecke des Salzburgrings entfernt zu Hause ist, in der Klasse Superbike an. Mit zwei Pokalen, einen für den Sieg im ersten und einen für den zweiten Platz im zweiten Rennen, durfte die österreichische Mannschaft, die sich extra für das besondere Ereignis in zünftige Lederhosen geschmissen hatte, wieder nach Hause fahren.

"Ohne einen guten Windschatten in der langen Bergauf-Passage schafft man hier keine schnelle Runde", erklärte der BWM-Pilot. Lange hielt sich Ranseder im Abschlusstraining auf dem ersten Platz. Lediglich der Marken-Kollege Filip Altendorfer machte ihm die Pole-Position mit einem Vorsprung von 0,131 Sekunden am Ende noch streitig. "Im ersten Zeittraining war ich vielleicht noch etwas zu zaghaft unterwegs", überlegt Ranseder nach dem ersten Training. "Erst mussten wir alle auf Regenreifen los. Als die Bedingungen besser wurden, konnte ich die wenigen trockenen Runden nicht richtig ausnutzen." Das gelang dem Antiesenhofener im zweiten Training umso besser. "Auch alleine konnte ich konstant gute Rundenzeiten fahren", verriet der anschließend.

Im ersten Rennen brauchte Ranseder fünf Runden, bis er sich an die Spitze des Feldes gekämpft hatte. Doch die Konkurrenz schlief nicht und die Windschattenspiele gingen munter weiter. Mit einem Zwischenspurt konnte sich der BWM-Pilot aber dann einen komfortablen Vorsprung von vier Sekunden heraus fahren. "Nach dem Start war ich Vierter und habe mir die Sache da vorne mal angeschaut. Aber mir war klar, dass das Rennen hier nicht lang ist und dass ich vorwärts kommen musste. Martin Bauer hat super gekämpft. Doch am Ende habe ich nochmals Druck gemacht und konnte so eine Lücke zu meinen Verfolgern aufreißen. Es lief alles problemlos. Das ganze Paket hat perfekt funktioniert", erklärte er.

Das zweite Rennen mussten die IDM-Superbike-Piloten bei leicht tröpfelndem Regen angehen. Doch Michael Ranseder ließ sich auch bei den wenig Vertrauen erweckenden äußeren Bedingungen nicht aus der Ruhe bringen und mischte ordentlich in der Spitzengruppe mit. In der 10. von 14 Runden platzierte Ranseder ein gekonntes Überholmanöver und setzte sich vor Altendorfer an die Spitze des Feldes. "Ein weiterer Sieg wäre absolut drin gewesen", ist sich der Österreicher sicher. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Die Rennleitung brach das Rennen aufgrund des Regens ab. Gewertet wird dabei immer die vorangegangene Runde, in diesem Fall die neunte und da war Ranseder noch hinter Altendorfer als Zweiter unterwegs und wurde auch so gewertet. "Wegen dem Regen habe ich mich zwischendrin schon unsicher gefühlt", gab er nach der Siegerehrung zu Protokoll. "Doch der Regen ließ nach. Aber die Entscheidung der Rennleitung ist eben so. Da kann man nichts mehr dran ändern. Doch es hat für mich wirklich gut ausgeschaut. Auch in der Meisterschafts-Gesamtwertung konnte ich Boden auf die vor mir fahrenden Piloten gut machen. In der IDM Superbike geht es eng her. Jedes Wochenende ist ein anderer vorne. Die Meisterschaft bleibt bis zum Ende der Saison spannend und ich misch vorne mit."